Nur Innovationen sind der Garant für die Leistungskraft unserer Wirtschaft. Unter diesem Motto fördert der Industrieclub Sachsen seit 1997 mit der Stiftung und Vergabe des Innovationspreises in besonderer Weise und über die Grenzen unternehmerischen Denkens hinaus den Dialog zwischen Wissenschaft und Praxis.
Am 15.11.2022 wurde der Innovationspreis 2021 an Dr.-Ing. Oliver Steinbock verliehen, er ist der stolze 30. Preisträger. Er erhielt den mit 5000 Euro dotierten Preis für seine Doktorarbeit an der TU Dresden, in der er erforscht hat, wie man mit Hilfe von Carbonbeton baufällige Brücken sanieren kann.
Der Industrieclub Sachsen mit Sitz in Dresden wurde 1990 gegründet. Er fördert die vielfältigen wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Potentiale in Sachsen und leistet seinen Beitrag zur Stärkung der wirtschaftlichen Entwicklung Mitteldeutschlands. Er bietet ein Forum für die Vermittlung und Pflege internationaler Kontakte.
Am 21.11.2022 verteidigte Herr Dipl.-Ing. Melchior Deutscher erfolgreich seine wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Berücksichtigung von Temperaturfeldern bei Ermüdungsversuchen an UHPC“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission, Prof. Dr. Peer Haller (TU Dresden), waren als Gutachter Herr Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. E.h. Manfred Curbach (TU Dresden), Prof. Dr. Harald Garrecht (Universität Stuttgart) und Dr. Silke Scheerer (TU Dresden) anwesend. Als weiteres Mitglied der Promotionskommission war Dekan Prof. Dr. Jürgen Stamm (TU Dresden) anwesend.
Immer leistungsfähigere Materialien ermöglichen effizientere Strukturen. Durch die Entwicklung von immer festeren Betonen kann man bspw. höher und filigraner bauen. Hierbei kann anteilig die Belastung infolge von Wechselbeanspruchung verglichen mit der infolge des Eigengewichts steigen. Folglich wird die Kenntnis des Ermüdungswiderstandes immer wichtiger. Dieser Widerstand wird in idealisierten, mit möglichst hoher Frequenz durchgeführten Laborversuchen bestimmt. Bei erhöhten Frequenzen hatten dabei verschiedene Forscher:innen eine Erwärmung der Probekörper festgestellt. Daraus ergab sich die Frage, inwiefern diese Erwärmung die Versuchsergebnisse beeinflusst.
Diesem Thema widmete sich Melchior Deutscher in seiner Dissertationsschrift „Berücksichtigung von Temperaturfeldern bei Ermüdungsversuchen an UHPC“. In einer sehr umfangreichen Parameterstudie untersuchte er verschiedene Betone unter variierenden Versuchsrandbedingungen wie wechselnden Frequenzen, Spannungskollektiven oder Probengeometrien. Bei der Auswertung der Tests lag der Fokus auf den gleichzeitig stattfindenden Vorgängen der lastinduzierten Erwärmung und der Abgabe dieser Wärme an die Umgebungsluft sowie der temperaturabhängigen Änderung von Bezugsfestigkeit und aufgebrachtem Spannungsspiel.
Die erkannten Effekte und Mechanismen fasste Herr Deutscher in einer Methode zusammen, mit deren Hilfe man im Nachgang von zyklischen Versuchen mit Probenerwärmung den Einfluss der erhöhten Temperatur auf Basis von Messwerten der Umgebungstemperatur und der Erwärmung auf der Probenoberfläche eliminieren kann. Damit ist es auch zukünftig möglich, zyklische Tests zeitsparend, also mit erhöhter Prüffrequenz, durchzuführen. Damit unterscheidet sich der Vorschlag grundlegend von bereits von anderen Forscher:innen vorgeschlagenen Methoden zur Eliminierung des Temperatureinflusses.
Die Dissertation entstand im Rahmen des DFG-Projektes „Einfluss lastinduzierter Temperaturfelder auf das Ermüdungsverhalten von UHPC bei Druckschwellbelastung“ (Projektnummer 353981739) als Teilprojekt im Schwerpunktprogramm 2020 „Zyklische Schädigungsprozesse in Hochleistungsbetonen im Experimental-Virtual-Lab“.
Wir gratulieren Herrn Melchior Deutscher herzlich zum abgeschlossenen Promotionsverfahren und wünschen ihm alles erdenklich Gute und viel Erfolg für seinen weiteren Weg.
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt herzlich zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Berücksichtigung von Temperaturfeldern bei Ermüdungsversuchen an UHPC“ von Herrn Dipl.-Ing. Melchior Deutscher, am Montag, den 21. November, 09:30 Uhr im Sitzungszimmer 03-007, Haus 116, auf der August-Bebel-Straße 30 ein. Bitte beachten Sie bei einer Teilnahme, dass das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (FFP2-/KN95-Maske) im Gebäude dauerhaft empfohlen ist.
Mit der vierten Auflage des Deutschen Industrieseminars zum Beton-3D-Druck knüpfen die Institute für Baustoffe und Baubetriebswesen sowie die Professur für Baumaschinen der TU Dresden an die erfolgreichen Tagungen der letzten Jahre an. Am 24. November berichten nicht nur die Professoren von neuen Forschungsergebnissen, sondern auch Vertreter namhafter Unternehmen von ihren Erfahrungen auf der Baustelle. So geht unter anderem Waldemar Korte, der Architekt und Bauherr des ersten 3D-gedruckten Wohnhauses Deutschlands, auf die Besonderheiten im Planungsprozess ein. Die Firma Putzmeister wird den weltweit ersten 3D-Drucker auf Basis einer Autobetonpumpe vorstellen und beim 3D-Druck-Pionier PERI wird die Ökobilanz 3D-gedruckter Bauwerke Thema sein. Das vollständige Vortragsprogramm finden Sie online. Die Veranstaltung wird digital ausgetragen; die Anmeldung erfolgt ebenfalls online. Das Deutsche Industrieseminar Beton-3D-Druck hat sich zur Aufgabe gemacht, Praktiker und Akademiker zusammenzubringen und zu vernetzen. Es richtet sich an Entwickler, Anwender und Entscheidungsträger automatisierter Bauprozesse, des Massivbaus, der Baustofftechnik, der Bauausführung und des Maschinenbaus genauso wie an Forschende und Studierende. Für Studierende der TU Dresden entfällt die Teilnahmegebühr, wenn sie sich mit ihrer Universitäts-Mail-Adresse anmelden und die Option „TUD-intern“ wählen.
Traditionell in der letzten Oktoberwoche findet der Tag der Fakultät Bauingenieurwesen statt. An diesem Tag werden feierlich die Absolventen verabschiedet. Insgesamt beendeten 162 Studierende in diesem Jahr erfolgreich ihr Studium, davon 125 Studierende mit Diplom-, 6 Studierende mit dem Bachelor- und 31 mit dem Masterabschluss im englischsprachigen Studiengang ACCESS. In seiner Begrüßungsansprache ging der Dekan der Fakultät, Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm, auf die besondere Verantwortung für heutige Berufseinsteiger und auf die Erlangung umfassender Kompetenzen im Zeitalter der Digitalisierung ein, eine Zeit in der vor allem fortwährende Weiterbildung und ein umfangreicher eigener Erfahrungs- und Wissensschatz immer wichtiger wird.
„Wenn früher ein Studienabschluss für ein ganzes Arbeitsleben ausreichen konnte, so ist es heute aufgrund des immer höheren Entwicklungstempos und der wachsender Informations- und Datenmengen nötig, sich unentwegt intensiv weiterzubilden.“
Den Festvortrag hielt in diesem Jahr Prof. Dr.-Ing. habil. Markus Oeser, Präsident der Bundesanstalt für Straßenwesen. Unter dem Titel „Straßenverkehr und -infrastruktur: digital, klimafreundlich, sicher“ informierte er umfangreich über die Aufgaben und Herausforderungen für die die Bundesanstalt für Straßenwesen zuständig ist. Einer seiner Schwerpunkte war der Themenkomplex autonomes Fahren.
Ehrungen und Preise zum Tag der Fakultät:
Dreßler-Bau-Preis:
Die Bauunternehmung Gabriel Dreßler verlieh bereits zum wiederholten Mal einen Preis für die besten Abschlussarbeiten in den Vertiefungen Baubetrieb und Gebäude/Energie/Management. Der Preis ist mit 3.000 Euro dotiert und wurde wie in den Vorjahren von Dipl.-Ing. Gerd Baumann, Oberbauleiter bei der Dreßler Bau GmbH überreicht.
Dipl.-Ing. Alexander Frank Jahn mit der Diplomarbeit „Analyse der Lebenszykluskosten von Bauteilen aus Carbonbeton“
Dipl.-Ing. Franz Grömmer mit der Diplomarbeit „Analyse der Baukosten- und Baupreisentwicklungen im historisch-politischen Kontext“
Dipl.-Ing. Anna Wöhler mit der Diplomarbeit „Nachhaltigkeitsbetrachtung von 3D-gedruckten Zellulosebauteilen“
EUROVIA-Straßenbaupreis
Der EUROVIA-Straßenbau-Preis der EUROVIA Services GmbH, in diesem Jahr überreicht von Herr Dipl.-Kfm. Tilo Bräunig, Regionalleiter Region Mitte der EUROVIA Services GmbH, wird jährlich für herausragende Arbeiten auf dem Gebiet des Straßenbaus verliehen. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert.
Dr.-Ing. Anita Blasl mit der wissenschaftlichen Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens „Ein Beitrag zur Dimensionierung von Straßenkonstruktionen mit dünnen Asphaltdecken auf Tragschichten ohne Bindemittel unter Berücksichtigung nichtlinear elastischer Materialeigenschaften“
Preis der Kirchhoff-Stiftung
Mit 1.500 Euro dotierter Preis der Franz und Alexandra Kirchhoff-Stiftung für die beste Arbeit aus den Gebieten Straßenbau, Geotechnik und Baubetrieb, in diesem Jahr überreicht von Herrn Dipl.-Oec. Ralph Brix, Prokurist STRABAG GmbH, Leiter kaufmännische Dienste an:
Dipl.-Ing. Artur Picht für seine Diplomarbeit „Ermüdungsuntersuchungen von Asphalt nach Vorschädigung“
Johann-Ohde-Preis
Der Johann-Ohde-Preis wird an der TU Dresden für hervorragende Projekt- und Diplomarbeiten, im Fach Geotechnik verliehen. Der von der Bauer Spezialtiefbau GmbH gestiftete Preis ist mit 1.000 Euro dotiert. Den Preis überreichte Herr Dr.-Ing. Markus Uhlig vom Institut für Geotechnik der TU Dresden an:
Klara Vetterlein für seine Projektarbeit „Wärmeleitfähigkeit in feuchten Sanden“