Mit Gleichschritt – Schwung

Soldaten, bei denen der Gleichschritt ja die erzwungene natürliche Gangart zu sein scheint, bringt man bei: Auf Brücken macht ihr das besser nicht! „Weil die sonst zusammenkracht!“, was ja – wenn man oben drauf herum läuft – durchaus unangenehm ist. Alles nur eine Mär? Nein: Schon mit einem knappen Dutzend Menschen kann man eine Fußgänger- und Radfahrerbrücke wie die im Süden Dresdens über die B 170 ordentlich in Wallung bringen, wie ein knappes Dutzend Studentinnen und Studenten gestern bewiesen.

Christoph Maulhardt hatte sie organisiert. Er schreibt seine Diplomarbeit zum Thema „Numerische Modellierung fußgängerinduzierter Schwingungen von Fußgängerbrücken mit nichtlinearen Systemeigenschaften“. Betreut wird er von Dipl.-Ing. Gregor Schacht (Institut für Massivbau) und Dipl.-Ing. Ronald Stein (GMG Ingenieurgesellschaft).

Was die Menschheit von solchen Untersuchungen hat, wollten Kollegen der Tagespresse wissen, die vor Ort waren. Und ob die Brücke gefährdet sei, wenn da so ein paar Studenten rüber marschieren? „Da kann nichts passieren!“ kommt es unisono und wie aus der Pistole geschossen von Ronald Stein und Christoph Maulhardt. Aber man könne Erkenntnisse gewinnen für die Berechnung zukünftiger Brücken, damit so Malheurs wie im Juni 2000 bei der Londoner Millenium Bridge nicht wieder passieren: Sie geriet dermaßen in Schwingung, dass es als unangenehm bis bedrohlich empfunden wurde (warum? ist in der Wikipedia ganz gut erklärt). Die Erkenntnisse der jetzt durchgeführten Messungen können helfen, zukünfitg am Rechner das Verhalten einer Brücke besser zu modellieren – ein gewinnbringender Kreislauf von Berechnung – Überprüfen in der Praxis – Neuberechnung,

Ergebnisse gibt’s naturgemäß noch nicht – die Diplomarbeit soll in drei Monaten etwa fertiggestellt sein. Aber eine Erkenntnis war offensichtlich: Wildes Hüpfen für die Wissenschaft bringt den jungen Hüpfern zwar mehr Spaß, ist für die Brücke aber weniger anregend…

Modellierung bleibender Verformungen des Asphalts

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Modellierung bleibender Verformungen des Asphalts mit einem hypoplastischen Stoffgesetz der Bodenmechanik“ von Dipl.-Ing. György Gajári am Donnerstag, 26.07.2012, 10 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.

Nachlese Lange Nacht

Ins Wasser gefallen wäre die Lange Nacht der Wissenschaft um ein Haar, weil der Dresdner Sommer gerne heftige Gewitter bereit hält. So schüttete es pünktlich zu Beginn um 18 Uhr zwar heftigst – aber erstens war (bis auf den Verpflegungsstand der Fachschaft und Freunde des Bauingenieurwesens) alles im Innern des Beyer-Baus aufgebaut und zweitens hörte es (mit Unterbrechung) auch wieder auf zu regnen. Also kamen die Dresdner in Scharen und ließen sich anhand von Experimentalshows und Vorträgen Wissenschaft hautnah vorführen.

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