Wasserbaukolloquium mit Frühbucher-Rabatt

Das 34. Dresdner Wasserbaukolloquium mit dem Thema „Wasserkraft: mehr Wirkungsgrad + mehr Ökologie = mehr Zukunft “ findet am 10. und 11. März 2011 (Donnerstag und Freitag) im International Congress Center Dresden statt. Parallel läuft am 10. März 2011 das 5. Deutsche Meeresenergieforum. Bei der Anmeldung bis zum 15. September 2010 sparen Sie durch den Frühbucherrabatt etwa 10% der Tagungsgebühr. Während der Tagung werden Sie auch die Möglichkeit haben, die technische Fachausstellung mit Produkten und Serviceangeboten zu besuchen. Die Anmeldung ist online möglich. Alle interessierten Autoren und Referenten werden gebeten, eine kurze Inhaltsangabe des geplanten Beitrags bis zum 15. September an wasserbaukolloquium@tu-dresden.de zu senden.

Wie konnte das passieren?

UVS
6. September 2010
Dreh im WasserbaulaborEin Team vom mdr filmte für die Sendung „Echt“ im Wasserbaulabor der TU Dresden

August-Hochwasser scheinen immer mehr die Regel als die Ausnahme zu werden. Erst die Oder, dann die Elbe, in diesem Jahr die Neiße: Heftige Regen lassen die Flüsse anschwellen und können zu Katastrophen führen. Vor fast einem Monat, am 7. August, wurde der Witka-Staudamm überflutet und innerhalb weniger Stunden fast vollständig ausgewaschen. Der Mittelteil aus Beton mit den drei Verschlüssen und dem Wasserkraftwerk blieb stehen. „Wie konnte das passieren?“ fragte sich jetzt das Team der mdr-Fernsehsendung „Echt!“. Das „Magazin zum Staunen“ fand einen Experten im Hubert-Engels-Labor, dem ältesten Flussbaulabor der Welt. Prof. Jürgen Stamm von der Professur Wasserbau und seine Mitarbeiter hatten ein Modell des Staudamms nachgebaut und konnten anschaulich zeigen, wie der Damm hielt – solange er nicht überflutet wurde. Aber sobald das Wasser überschwappte, war alles zu spät… „Staudämme müssen so gebaut sein, dass sie einem Hochwasser standhalten, das nur alle 10.000 Jahre zu erwarten ist“, sagt Prof. Stamm. Was genau abgeht: In der 30minütigen Sendung wird es zu sehen sein – auch außerhalb des Sendegebiets über den Livestream am Computer!

Vom dauerhaften Werkstoff zur Lebensdauerbemessung

UVS
6. September 2010
FachausschussMitglieder des neuen RILEM Technical Committee „A framework for durability design of fibre-reinforced strain-hardening cement-based composites“

Am 3. September 2010 traf sich das RILEM Technical Committee „A framework for durability design of fibre-reinforced strain-hardening cement-based composites“ am Institut für Baustoffe zu seiner konstituierenden Sitzung. Der Fachausschuss ist mit hochkarätigen Forschern und Industriepartnern aus den USA, Japan, Südafrika, Brasilien, Tschechien und Deutschland besetzt und wird die erfolgreiche Arbeit des Ausschusses „High performance fibre reinforced cementitious composites“ fortsetzen, an dem das Institut für Baustoffe ebenfalls beteiligt war.

Sowohl hochduktiler als auch Textilbeton zeichnen sich durch multiple Rissbildung sowie Dehnungsverfestigung unter Zugbeanspruchung aus, was sich positiv auf die Dauerhaftigkeit von hieraus hergestellten Bauteilen auswirkt. Um die positiven Materialeigenschaften voll nutzen zu können, ist ein Konzept für die Lebensdauerbemessung erforderlich. Hierfür sind sowohl umfangreiche experimentelle Untersuchungen als auch abgesicherte Modelle zur Beschreibung der verschiedenen Korrosionsprozesse wie beispielsweise Chlorid- oder Sulfatangriff erforderlich.

Ziel des neuen Fachausschusses ist die Entwicklung eines solchen Lebensdauerbemessungskonzepts für Bauteile aus SHCC und TRC sowie die Erarbeitung von Empfehlungen für standardisierte Methoden zur Bestimmung dauerhaftigkeitsrelevanter Eigenschaften. Das Institut für Baustoffe wird aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit hochduktilem Beton und Textilbeton sowie eigener Vorarbeiten zur Entwicklung eines Dauerhaftigkeitskonzeptes hierbei an zentraler Stelle mitwirken.

Was haben Knochen, Gummi, Metalle und Beton gemeinsam?

TagungProf. Victor Li von der University of Michigan, der Pionier des „biegsamen“ Betons, bei seinem Vortrag in Dresden

Knochen, Gummi, Metalle und Beton: alle können kaputt gehen! Bei der Zerstörung laufen Bruchprozesse ab, um deren Beschreibung und Erklärung sich weltweit zahlreiche Forscher bemühen. Um das Wissen im jeweiligen Fachgebiet auszutauschen und auch Verknüpfungen zwischen den Forschungsbereichen zu ermöglichen, fand in Dresden von 30. August bis 3. September die 18. European Conference on Fracture (ECF18) statt.

Bei diesem Großereignis trafen sich auch Betonforscher, um den Wissensstand zu Bruchvorgängen in faserverstärkten Spezialbetonen auszutauschen. Diese Hochleistungsbetone können sehr ungewöhnliche, aber überaus nützliche Eigenschaften zeigen, wie z.B. eine hohe Verformbarkeit, die durch die Entstehung von zahlreichen, sehr kleinen Rissen ermöglicht wird. Diese kaum sichtbaren Risse müssen kraftvoll von Fasern überbrückt werden, wenn der Beton nicht in einzelne Bruchstücke zerfallen, sondern weiterhin als zusammenhängendes Material Belastungen standhalten und damit als Baumaterial geeignet sein soll. Und damit wird es kompliziert: die Vorgänge, die bei der Wechselwirkung zwischen Fasern und Beton stattfinden, sind vielfältig und noch nicht vollständig verstanden. Doch am zunehmenden Verständnis wird geforscht!

BuchtitelDas Buch zum Symposium

Um dem Wissensaustauch zwischen den Forschern einen würdigen Rahmen zu geben, hatten Prof. Viktor Mechtcherine (Institut für Baustoffe), und Prof. Michael Kaliske (Institut für Statik und Dynamik) mit finanzieller und ideeller Unterstützung des Sonderforschungsbreiches 528 ein „Symposium on Fracture and Damage of Advanced Fibre-Reinforced Cement-Based Materials“ organisiert und in ECF18 eingebettet. Auf diesem Symposium wurden an drei Tagen in sechs Arbeitssitzungen 28 Vorträge von Forschern aus elf Ländern vor zuweilen mehr als 50 Zuhörern gehalten. In den Vorträgen wurden neue Entwicklungen und aktuelle experimentelle Ergebnisse an faserverstärkten Betonen sowie deren Modellierung und numerische Simulation vorgestellt und zur diskutiert.

Für diejenigen Interessierten, die nicht am Symposium teilnehmen konnten, sind die schriftlichen Beiträge der Vortragenden in einem schönen Buch zusammengefasst (Fracture and Damage of Advanced Fibre-Reinforced Cement-Based Materials, Aedificatio Publishers, 2010), welches beim Verlag oder Institut für Baustoffe der TU Dresden für ein moderates Entgelt erworben werden kann.