Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Beitrag zum Tragverhalten hybrider Träger aus Glas und Kunststoff“ von Dipl.-lng. Kristina Härth-Großgebauer am Donnerstag, 21. Februar 2013, um 14 Uhr in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße1, ein.
Schlagwort: Baukonstruktion
Tagung Denkmal und Energie 2012
Am 03.12.2012 fand zum wiederholten Male die Tagung Denkmal und Energie im Zentrum für Umweltkommunikation der Deutschen Bundesstiftung Umwelt statt. Das Institut für Baukonstruktion und die DBU freuten sich über mehr als 160 Teilnehmer, die aktuelle Fragestellungen der energetischen Sanierung denkmalgeschützter Gebäude diskutierten. Unter dem Titel „Vom Fachwerk zur Vorhangfassade“ wurden typische Problemstellungen bei Denkmalen unterschiedlichen Baualters erörtert.
Zum Auftakt verdeutlichten Professor Spital-Frenking von der Hochschule Trier und die Landeskonsevatorin von Hessen Doktor Roswitha Kaiser die Sichtweise der Baudenkmalpflege auf energetische Sanierungsmaßnahmen. Sie erläuterten die Ziele der staatliche Denkmalpflege und Wissenschaft sowie die möglichen Konflikte bei Baumaßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz. Im zweiten Vortragsblock beschrieben die Referenten Claudia Christina Hennrich vom Deutschen Fachwerkzentrum Quedlinburg, Doktor Thomas Naumann vom Leibniz-Institut für ökologische Raumentwicklung und Philipp Krampe Bauschäden und Sanierungsmöglichkeiten bei mittelalterlichen Fachwerkbauten, Mauerwerksbauten der Gründerzeit und Vorhangfassaden der Moderne.
Nach der Mittagspause zeigte Michael Engelmann die Möglichkeiten zur Herstellung von Antikgläsern, die in ihrer Optik den historischen Vorbildern entsprechen und dennoch moderne Anforderungen an Wärme- und Schallschutz erfüllen. Im Anschluss erweiterte Marc-Steffen Fahrion die Diskussion um den sommerlichen Wärmeschutz bei Gebäuden der Nachkriegsmoderne, insbesondere unter dem Einfluss des Klimawandels. Professor Matthias Schuler Geschäftsführer von Transsolar verdeutlichte, welche zentrale Rolle die innovative Gebäudetechnik bei der denkmalverträglichen Sanierung spielt. Zum Abschluss stellte Architekt Peter Brückner an vier Projekten den Spagat zwischen Denkmalschutz, Energieeffizienz und heutigen Nutzungsanforderungen dar. Professor Uta Pottgiesser zeigte an den Case Study Houses in Kalifornien, den Umgang mit Baudenkmalen in den USA.
Gebäude unter den Einwirkungen des Klimawandels
Die bereits eingetretenen und erwarteten Folgen des Klimawandels stellen das Bauwesen vor eine große Herausforderung. Zu diesem Thema veröffentlicht das Institut für Baukonstruktion der Technischen Universität Dresden gemeinsam mit dem Dresdner Leibniz-Institut für ökologische Raumordnung eine erste Publikation unter dem Titel: Gebäude unter den Einwirkungen des Klimawandels. Ein zweiter Band für den Baubereich befindet sich in der Planung. Der Inhalt dieser Veröffentlichung entstand im Rahmen des BMBF-geförderten Forschungsprojekt REGKLAM. In diesem Projekt entwickelt ein Konsortium aus Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft Anpassungsstrategien, um die negativen Auswirkungen der Klimaänderung zu minimieren. Analysiert werden die Auswirkungen auf die Wasser-, Land- und Forstwirtschaft, die Gebäude- und Siedlungsstrukturen sowie verschiedene Produktionsprozesse. Das Institut für Baukonstruktion konzentriert sich auf Anpassungsstrategien für den Gebäudebereich. Für die Modellregion Dresden werden relevante Veränderungen der Einwirkungen Sommerhitze, Überflutung, Starkregen und Hagel untersucht. Die Publikation ist im Buchhandel beziehungsweise direkt über das Institut für Baukonstruktion erhältlich.
Weller, B.; Naumann, T.; Jakubetz, S.:
Gebäude unter den Einwirkungen des Klimawandels.
Berlin: RHOMBOS-VERLAG, 2012.
ISBN 978-3-941216-96-9, 49,50 €
Frankfurts neue
(Fassaden-)Kleider
Stets gut gekleidet und immer am Puls der Zeit tummeln sich unzählige Banker und Finanzjongleure in Frankfurt am Main. Was aber passiert mit den Kathedralen der Finanzwelt, den Hochhäusern und Wolkenkratzern, wenn ihr Gewand aus der Mode gekommen ist und nichts mehr taugt? Eine Antwort auf die Frage lieferte die Exkursion des Instituts für Baukonstruktion. 40 Studenten der Glasbau- und Fassadenkurse erhielten spannende Einblicke in aktuelle Bauprojekte und Fassadensanierungen der dynamischen und internationalen Finanz- und Messestadt.
Die in den Siebziger- und Achtzigerjahren errichteten Hochhäuser sind in die Jahre gekommen. Wärme- und Sonnenschutz der Glasfassaden sind oft unzureichend, die Klimatisierung häufig ineffizient. Dagegen sind die Tragwerke robust und haben eine ungleich höhere Lebensdauer. Daher wechseln zahlreiche Gebäude Frankfurts derzeit ihre „Kleider“ und erhalten neue energieeffiziente Fassaden und Haustechnik.
Spannung versprachen zwei Baustellenbesichtigungen. Am Bürogebäude Taunusanlage 11 und am Poseidonhaus wurden gerade die neuen Fassaden an die entkernten Bestandsgebäude montiert. Die Präzision der Montage, der Kampf gegen den Wind beim Einheben der Elemente und auch den Kitzel auf den obersten Etagen, all das konnten die Exkursionsteilnehmer hautnah erleben. Die verantwortlichen Bauleiter und Planer, die uns über die Baustelle führten, erläuterten detailliert worauf es im Fassadenbau ankommt und steuerten wichtiges Hintergrundwissen aus der Baupraxis bei.
Eindrucksvoll veranschaulichte eine weitere Führung durch die Deutsche Bank, wie nachhaltige Gebäude zertifiziert und welche vielfältigen Maßnahmen dafür ergriffen werden. Green Building Zertifikate von LEED oder der DGNB spielen auf dem hart umkämpften Immobilienmarkt eine entscheidende Rolle. Energieeffiziente Gebäude haben die Nase vorn. Die Zentrale der Bank wurde im letzten Jahr renoviert. Dadurch konnte der Energieverbrauch für Heizung und Klimaanlagen um 67 Prozent und der Wasserverbrauch um 74 Prozent gesenkt werden.
Zu den weiteren Programmpunkten der Exkursion zählte ein Rundgang um die Baustelle des Neubaus der Europäischen Zentralbank, die am Standort der alten Großmarkthalle etwas abseits der anderen Hochhäuser des Westends ihre neue Zentrale errichtet. Zudem wurden die Rundumsicht vom Maintower genossen sowie Gateway Gardens am Frankfurter Flughafen und das kürzlich renovierte und erweiterte Städelmuseum besichtigt.
Felix Nicklisch
Arm, sexy und energieeffizient
Nicht die sprichwörtliche Armut, sondern der Reichtum an zukunftweisenden Konzepten zum Nachhaltigen und Energieeffizientem Bauen lockte 50 Studenten und Dozenten am 04. Juni 2012 in die Hauptstadt. Organisiert wurde die Exkursion vom Institut für Baukonstruktion. Der abwechslungsreiche Tagesablauf führte die Teilnehmer nicht nur zu erfolgreichen Großprojekten, wie dem Corporate Headquarter der Solon SE mit ausgefallenen Kommunikationskonzepten und einem integralen Energiekonzept, sondern auch zu hochtechnischen Forschungs-/ Leuchtturmprojekten wie dem Plus-Effizienzhaus mit Elektromobilität der Bundesregierung in Berlin Charlottenburg. Höhepunkt war ohne Frage allerdings das von Studenten unterschiedlicher Studiengänge selbstständig geplante und gebaute Haus des Living Equia-Projekts an der HTW-Berlin. Das ausschließlich durch Sonnenkraft energetisch versorgte Einfamilienhaus nahm 2010 am Solar Decathlon Europe Wettbewerb in Madrid teil und besticht durch moderne Architektur, außergewöhnliche Detaillösungen und innovative Haustechnik. Stefanie Flohr / Claudia Hemmerle
Denkmal und Energie
Vor kurzem ist das erste umfangreiche Werk zur energetischen Sanierung denkmalgeschützter Gebäude erschienen. Durch die am Institut für Baukonstruktion durchgeführten Forschungsprojekte „Denkmal und Energie“ hatte sich in den Jahren einiges Fachwissen angesammelt, das nun der Allgemeinheit zugänglich gemacht werden sollte. Die Forschungsprojekte wurden durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt sowie den Energiefonds Berlin finanziert. Das Buch verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und versucht sämtliche relevanten Aspekte der Denkmalsanierung zu erläutern. Zu Beginn werden die rechtlichen Grundlagen erläutert. Es werden Fragen der Energieeinsparung und Nachhaltigkeit behandelt. Dabei wird sowohl auf Möglichkeiten der energetischen Sanierung der Gebäudehülle als auch auf den Einsatz moderner Anlagentechnik eingegangen. Die typischen Problemstellungen bei Gebäuden unterschiedlicher Baualtersklassen werden dargelegt. Zum Schluss werden Verfahren zur ökonomischen und ökologischen Beurteilung energetischer Sanierungsmaßnahmen diskutiert.
Weller, B.; Fahrion, M.-S.; Jakubetz, S.: Denkmal und Energie.
Wiesbaden: Vieweg+Teubner, 2012.
ISBN 978-3-8348-1619-1, 39,95 €
Fassaden im Klimawandel
Am 12.12.2011 veranstaltete das Institut für Baukonstruktion in Kooperation mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt die Tagung „Denkmal und Energie – Fassaden im Klimawandel“ in Osnabrück. Die Zusammenstellung der Vortragsthemen ermöglichte eine ganzheitliche Betrachtung der energetischen Sanierungsmöglichkeiten denkmalgeschützter Gebäude. Sowohl nachträgliche Dämmmaßnahmen als auch die Möglichkeiten einer effizienten Anlagentechnik wurden diskutiert. Die Referenten gaben Einblick in die aktuelle Forschung, die Planungsprozesse, vorbildlich umgesetzte Projekte sowie die industrielle Entwicklung denkmalverträglicher Produkte. Dies führte zu einer ausgewogenen Betrachtung der Problemstellung aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln. Die über 150 Teilnehmer sind eine Bestätigung für die Aktualität und Bedeutung der behandelten Themen. Das Veranstaltungsprogramm erfreute sich so großen Interesses, dass nicht sämtliche Anmeldungen berücksichtigt werden konnten. Auch deshalb ist mit einer Neuauflage zu rechnen.
Untersuchungen zu Glas-Polycarbonat-Verbundtafeln
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Untersuchungen zu Glas-Polycarbonat-Verbundtafeln“ von Dipl.-Ing. Thorsten Weimar am Freitag, 4. November 2011, 10:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Denkmal und Energie: Fassaden im Klimawandel
In Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt veranstaltet das Institut für Baukonstruktion die Tagung „Denkmal und Energie – Fassaden im Klimawandel“. Sie findet am 12. Dezember von 9.30 bis 17.30 Uhr im Zentrum für Umweltkommunikation (ZUK), An der Bornau 2, 49090 Osnabrück, statt.
Die Eröffnungsvorträge von Dr. Olaf Gisbertz (TU Braunschweig) und Winfried Brenne (Winfried Brenne Architekten, Berlin) befassen sich mit Denkmalschutz und Denkmalpflege bei Gebäuden der Klassischen Moderne und der Nachkriegsmoderne. Im Anschluss erläutert Marc-Steffen Fahrion (TU Dresden) die Folgen des Klimawandels für Gebäude. Dr. Thomas Naumann (Institut für ökologische Raumentwicklung, Dresden) und Sven Jakubetz (TU Dresden) ziehen daraus Schlussfolgerungen für die denkmalgerechte Sanierung von Mauerwerks- und Vorhangfassaden.
Mark Mathijssen (MHB, Herveld, NL) stellt die Erneuerung filigraner Fensterkonstruktionen am Beispiel Bauhaus Dessau vor. Dr. Rudolf Plagge (TU Dresden) erklärt Lösungsmöglichkeiten für die Dämmung denkmalgeschützter Fassaden. Prof. Jens Bolsius (Hochschule Zittau/Görlitz) zeigt den sinnvollen Einsatz von Gebäudeenergietechnik im Denkmal.
Bernd Reimers (Autzen & Reimers Architekten, Berlin) legt die vorbildlichen Maßnahmen am Studentendorf Schlachtensee in Berlin dar. Andreas Sedler (opus Architekten, Darmstadt) zeigt an einem Büro- und Wohngebäude in Darmstadt wie eine Baulücke zwischen denkmalgeschützten Gebäuden geschlossen werden kann.
Damenstrümpfe und Cola-Dosen für den Bau eines Glasdaches
Mit ganz einfachen Mitteln, erzählte der Architekt Prof. Volkwin Marg den TeilnehmerInnen der zweitägigen Exkursion des Instituts für Baukonstruktion nach Hamburg, könne man zum Erfolg kommen. Um zum Beispiel die besondere Form des Glasdaches über dem Innenhof des Museums für Hamburgische Geschichte zu finden, habe er einen Damenstrumpf genommen, ihn an die Ecken eines L-förmigen Grundriss-Modells gespanmnt und Schnee hinein gekippt – et voilá: Hamburgs Museum hatte den ersten Entwurf eines Glasdaches.
Prof. Marg verglich die Tragwirkung des durch Seilschotte unterspannten Daches mit einer Cola-Dose. In der Mitte sei sie leicht einzudrücken und an den Rändern stabil. Das gleiche Phänomen müsse auch bei einem schlanken Tonnendach aus Glas berücksichtigt werden. Basierend auf diesen Grundlagen hat der Architekt das freitragende Glasdach für das denkmalgeschützte Gebäude entworfen. Die Realisierung schien zunächst unmöglich, ließ sich aber Dank der engagierten Hilfe des Bauingenieurs Jörg Schlaich 1989 letztendlich doch verwirklichen.
Nebenbei gab es für die Exkursions-TeilnehmerInnen noch eine kleine Führung durch das Museum mit einigen Eckdaten aus Hamburgs Geschichte und Anekdoten aus dem bewegten Berufsleben des renommierten Architekten. Eine gute Möglichkeit, einmal über den Tellerrand des Bauwesens hinaus zu gucken.
Aber nicht nur hier wurde weit hinausgeschaut, sondern auch über Hamburgs Skyline. Denn die Baustellen der Tanzenden Türme, die wahrhaftig einen Knick in der Optik haben, und des EMPORIO Hochhauses verliehen aus der 23. Etage einen fantastischen Ausblick über die Hansestadt. Die Führungen der verantwortlichen Projektleiter Herr Wesemann von der Ed. Züblin AG beziehungsweise Herr Hahn von HOCHTIEF machten die gelernte Theorie in der Praxis erfahrbar und zeigten insbesondere die logistischen Herausforderungen bei der Ausführung von heutigen Fassaden.
Trotz der (wetterbedingten) schlechten Sicht erstrahlte die Elbphilharmonie, die ein weiteres Ziel der Exkursion war, in ihrem schönsten Glanz. Sie ist das i-Tüpfelchen der neu entstandenen HafenCity, die sich mit vielen weiteren beeindruckenden Bauten bis in die Speicherstadt hinein vergrößert hat und immer noch weiterentwickelt. Bis die Philharmonie in ihrer vollen Pracht erstrahlt, werden jedoch noch einige Jahre vergehen, berichtete Carsten Arnold vom Fassadenbauer Gartner bei seinen Ausführungen zur außergewöhnlichen Glasfassade an Hamburgs neuem Wahrzeichen. Ein anschließender Streifzug durch die HafenCity mit Thomas Schadow von WTM aus Hamburg rundete das Programm ab.
Dank interessanter Führungen am 23. und 24. Juni sind den Studenten der Fassaden- und Glasbaubaukurse von Sebastian Thieme, Felix Nicklisch und Thorsten Weimar vom Institut für Baukonstruktion viele Einblicke in die besichtigten Bauwerke und deren Fassaden gegeben worden.
Aber auch die IBA (Internationale Bauausstellung) konnte mit ihren städtebaulichen Forschungs– und innovativen Entwicklungsprojekten auf den Elbinseln der Hansestadt beeindrucken. So entsteht aus der alten Mülldeponie in Georgswerder ein Energieberg, der durch Solaranlagen, Windräder und Deponiegase bald 4000 Haushalte in Hamburg mit Strom versorgen soll. Dank der IBA gebe es in Wilhelmsburg nun sanierte Wohnviertel in sozialen Brennpunkten, und nicht zuletzt konnte ein alter Flakbunker wiederbelebt werden und zur erneuerbaren Energieversorgung beitragen.
Isabell Dechow