Historie trifft Zukunft: Beyer-Bau nach Sanierung, Modernisierung und Umbau an die TU Dresden übergeben

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20. Oktober 2025
V.l.n.r.: Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, Finanzminister Christian Piwarz, Prof. Dr.-Ing. Birgit Beckmann, Dekanin der TUD-Fakultät Bauingenieurwesen, und TUD-Rektorin Prof.in Ursula Staudinger bei der symbolischen Schlüsselübergabe. © TUD / André Wirsig

Modernste Bedingungen für Forschung, Lehre und Studium

Nach einer umfassenden Sanierung und denkmalgerechten Modernisierung wurde heute der Beyer-Bau auf dem Dresdner Uni-Campus offiziell an die Technische Universität Dresden (TUD) übergeben. Das historische Gebäude wurde nach Plänen des Architekten Martin Dülfer errichtet und im Jahr 1913 eingeweiht. Es zählt zu den ältesten und markantesten Gebäuden des Hauptcampus und ist eng mit der Geschichte der Bauingenieurwissenschaften und Geowissenschaften verbunden.

Seit 2018 wurde der Beyer-Bau generalsaniert, um die Fakultät Bauingenieurwesen zentral zu bündeln und die Fachrichtung Geowissenschaften dauerhaft am Standort zu verankern. Die Gesamtbaukosten betragen rund 76,5 Millionen Euro, davon stammen rund 8,2 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE). Den überwiegenden Anteil  von rund 68,3 Millionen Euro stellte der Freistaat Sachsen bereit.

Finanzminister Christian Piwarz würdigte das Projekt: „Mit der feierlichen Übergabe des Beyer-Baus setzen wir ein sichtbares Zeichen für die Verbindung von Tradition und Moderne. Historische Bausubstanz wurde erhalten, zeitgemäße Technik integriert und die Weichen für exzellente Forschung und Lehre gestellt. Als Bauherr freuen wir uns, dass der Beyer-Bau künftig den modernen Anforderungen an Forschung und Lehre gerecht wird und ein zentraler Bestandteil des TUD-Campus bleibt.“

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow betonte: „Mit der Sanierung des Beyer-Baus investieren wir in die Zukunft von Forschung und Lehre. Gleichzeitig bewahren wir ein Stück Wissenschafts- und Baugeschichte, das für viele Generationen Studierender prägend bleibt. Der modernisierte Beyer-Bau bietet ideale Bedingungen für exzellente Lehre und innovative Forschung. Ich freue mich, dass dank der finanziellen Unterstützung durch die EU mit dieser Sanierung eine CO2-Einsparung bei den Gebäuden unserer TU Dresden geleistet wird.“

Jan Gerken, Kanzler der TUD, verwies auf die große Bedeutung des Gebäudes für die Universität„Heute dürfen wir den Beyer-Bau mit seinem weithin sichtbaren Turm des Lohrmann-Observatoriums als saniertes Schmuckstück wieder zur Nutzung übernehmen. Nach dem Fritz-Foerster-Bau ist damit ein weiteres zentrales Gebäude unserer langen Geschichte bewahrt und zugleich für künftige Generationen von Studierenden und Forschenden neu eröffnet worden. Und so wird auch das Hubert-Engels-Labor, das 1898 als erstes ständiges Flussbaulabor der Welt gegründet wurde und als Europas ältestes Wasserbaulabor gilt, nach der Rekonstruktion und dem Umbau zu einer modernen Laboreinheit als Hydromechanisches Lehrlabor künftig wieder nutzbar. Der Beyer-Bau erzählt also von unserer Tradition – und zeigt zugleich Wege in die Zukunft auf.“

Modernes, energieeffizientes Hochschulgebäude mit historischer Substanz

Historie trifft Zukunft: Der Beyer-Bau nach der Sanierung in der Ansicht von oben.
© TUD / André Wirsig

Der Beyer-Bau bietet moderne Arbeits- und Lehrräume, Labore, PC-Pools, Übungs- und Seminarräume sowie Hörsäle. Die Fakultät Bauingenieurwesen mit ihren Instituten für Mechanik und Flächentragwerke, Baukonstruktion, Baubetriebswesen, Bauinformatik, Wasserbau und Technische Hydromechanik, Massivbau, Geotechnik und Stahlbau ist hier angesiedelt. Zudem befinden sich hier das Dekanat Bauingenieurwesen und das Fakultätsrechenzentrum.

Der Südosteingang wurde zum neuen Haupteingang des Beyer-Baus umgestaltet, und auch der 41 Meter hohe Turm mit dem Lohrmann-Observatorium erhielt eine Sanierung. Dabei blieb seine ursprüngliche Form erhalten, ergänzt durch moderne Glasfassaden- und Leichtbauelemente. Historische Hörsäle wurden renoviert, Innenhöfe überbaut und der Verbinderbau aufgestockt, wodurch zusätzliche Büroflächen entstanden.

Zur Generalsanierung gehören außerdem brandschutztechnische Maßnahmen, die Erneuerung der Haustechnik, der Aufbau moderner Datentechnik und umfangreiche energetische Maßnahmen wie Innendämmungen, eine neue Heiz- und Kältezentrale und die Verstärkung historischer Decken mit Carbonbeton. Trotz komplexer baulicher Herausforderungen wie unterdimensionierten Fundamenten und Schadstofffunden konnte die historische Substanz bewahrt und gleichzeitig ein modernes, energieeffizientes Hochschulgebäude geschaffen werden.

Die Baumaßnahme wurde von der Niederlassung Dresden II des Staatsbetriebes Sächsisches Immobilien- und Baumanagement (SIB) realisiert. Der SIB übernahm Planung, Koordination und Umsetzung des komplexen Bauvorhabens und stellte sicher, dass sowohl die denkmalgeschützte Substanz als auch die neuen Anforderungen an ein modernes Hochschulgebäude optimal berücksichtigt wurden.

Titelbild:
V.l.n.r.: Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow, Finanzminister Christian Piwarz, Prof. Dr.-Ing. Birgit Beckmann, Dekanin der TUD-Fakultät Bauingenieurwesen, und TUD-Rektorin Prof.in Ursula Staudinger bei der symbolischen Schlüsselübergabe. © TUD / André Wirsig

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Prof. Manfred Curbach erhält Nobel Sustainability Academic Award 2025

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17. Oktober 2025
Prof. Manfred Curbach, © Stefan Gröschel

Die renommierten Sustainability Awards, die vom Nobel Sustainability Trust (NST) in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität München (TUM) verliehen werden, ehren in diesem Jahr zwei herausragende Forscher aus Deutschland und Kanada sowie eine internationale Organisation mit Sitz in Australien.

Die Preisträger 2025, die sich ein Preisgeld von insgesamt bis zu 1,3 Millionen schwedischen Kronen teilen, sind neben Prof. Manfred Curbach von der TU Dresden in der Kategorie „Führungsrolle bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit“ Prof. Paul Hebert von der University of Guelph (Kategorie „Herausragende Forschung und Entwicklung im Bereich Biodiversität“) und das Global Observatory of Healthy and Sustainable Cities (GOHSC, der Kategorie „Herausragende Forschung und Entwicklung für intelligente und nachhaltige städtische Lösungen“).

Die Preisträger werden für ihre führende Rolle und ihre Innovationen bei der Umsetzung von Nachhaltigkeitsmaßnahmen ausgezeichnet. Zu ihren Beiträgen zählen insbesondere die Entwicklung von umweltfreundlichem Carbonbeton, die Einführung von DNA-Barcodes zur Katalogisierung der Artenvielfalt und die Einrichtung eines globalen Überwachungssystems für gesündere und nachhaltigere Städte.

Die Wissenschaftsgemeinschaft der Technischen Universität Dresden freut sich, dass Prof. Dr.-Ing. Manfred Curbach mit dem Nobel Sustainability Academic Award 2025 in der Kategorie „Führungsrolle bei der Umsetzung von Nachhaltigkeit“ ausgezeichnet wird. Der international renommierte Preis ehrt seine herausragende Rolle als Pionier des Carbonbetons, einer nachhaltigen Alternative zu herkömmlichem Stahlbeton. Carbonbeton ermöglicht sowohl ressourceneffizientes, leichtes und langlebiges Bauen, ist ein Gamechanger bei der Erhaltung und Sanierung unserer gebauten Umwelt und leistet damit einen bedeutenden Beitrag zur Reduktion von CO₂-Emissionen im Bauwesen. Für diese bahnbrechende Entwicklung erhielt Prof. Curbach 2016 den Deutschen Zukunftspreis, der vom Deutschen Bundespräsidenten verliehen wird.

Über drei Jahrzehnte hinweg hat Prof. Curbach das Institut für Massivbau der TU Dresden geprägt und als Forscher die Idee vorangetrieben, Bauen grundlegend neu zu denken – leichter, sparsamer und nachhaltiger. Mit Projekten wie dem Carbonbetonhaus „CUBE“ auf dem Campus der TU Dresden, dem weltweit ersten Gebäude aus rein carbonbewehrtem Beton, demonstriert er eindrucksvoll, wie innovative Forschung direkt in die Praxis umgesetzt werden kann.

Der Preisträger Prof. Manfred Curbach unterstreicht: „Es ist eine außergewöhnlich hohe Ehre, diese Auszeichnung des Nobel Sustainability Trust zu erhalten. Ich freue mich sehr darüber und möchte an dieser Stelle all die Kolleginnen und Kollegen, all die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dankbar erwähnen, mit denen ich zusammen in den vergangenen 30 Jahren den Carbonbeton bis zur Anwendung habe entwickeln können. Ohne dieses große und internationale Team wäre eine derartige Innovation im Bauwesen nicht möglich gewesen. Dank gebührt auch und insbesondere der TU Dresden, die durch die Schaffung einzigartiger Randbedingungen die kontinuierliche Forschung ermöglicht hat. Die Entwicklung des Carbonbetons ist zudem ein Beispiel für die leistungsstarke Forschungs- und Transferlandschaft mit all ihren Geldgebern von Bund und Land. Allen gilt mein und unser Dank.“

„Mittwochnacht erfuhren wir mit großer Freude von der Auszeichnung unseres Kollegen Prof. Manfred Curbach mit dem vom Nobel Sustainability Trust vergebenen Sustainability Academic Award“, sagt Prof.in Ursula Staudinger, Rektorin der TUD. „Diese Ehrung würdigt sein jahrzehntelanges Engagement für nachhaltiges Bauen und seine bahnbrechende Forschung zu Carbonbeton – einem Werkstoff, der Beton revolutioniert, Ressourcen schont, CO2 Ausstoß vermindert und neue Maßstäbe im umweltgerechten Bauen setzt. Ein Drittel dieses ‚kleinen Nobelpreises‘ können wir nun als TU Dresden unser Eigen nennen – ein starkes Zeichen für die internationale Strahlkraft und Lösungsorientierung unserer Forschung.“

Wissenschaftsminister Sebastian Gemkow: „Über die Nachricht von dieser außergewöhnlichen Auszeichnung für Professor Curbach freue ich mich und gratuliere ihm herzlich. Professor Curbachs bahnbrechende Ideen und Forschungen zum nachhaltigen Bauen konnten sich unter den unterstützenden Bedingungen an der TU Dresden hervorragend entwickeln. Für den Freistaat ist dieser Nobel Sustainability Academic Award eine Bestätigung der langfristigen und gezielten Strategie für die Leistungsfähigkeit des Wissenschaftsstandorts Sachsen.“

Die Preise werden auf dem 5. Gipfeltreffen des Nobel Sustainability Trust am 5. Dezember 2025 in Miami verliehen. Die Nachhaltigkeitspreise stehen Personen aus Wissenschaft und Industrie sowie Organisationen und Unternehmen offen, die sich aktiv für die Ziele der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung (SDGs) einsetzen.

Auszeichnungen für Spitzenleistungen

Peter Nobel, Vorsitzender des Nobel Sustainability Trust, erklärte: „Im Namen des Nobel Sustainability Trust ist es mir eine Ehre, die Preisträger der Sustainability Awards 2025 zu würdigen. Diese Auszeichnungen heben nicht nur individuelle Spitzenleistungen hervor, sondern auch die Kraft von Innovation und Zusammenarbeit bei der Gestaltung einer nachhaltigen Zukunft. Unsere Mission bei NST ist es, Lösungen zu fördern, die den Klimawandel eindämmen, saubere Technologien vorantreiben und eine lebenswerte Umwelt für zukünftige Generationen schaffen. Mit der Unterstützung unserer Partner, darunter die Technische Universität München, sind wir stolz darauf, Leistungen zu würdigen, die die Welt dazu inspirieren, rasch und verantwortungsbewusst zu handeln. Ich gratuliere den Preisträgern herzlich und danke ihnen für ihre herausragenden Beiträge. Ihre Bemühungen ebnen den Weg für eine Zukunft, in der die Menschheit in Harmonie mit dem Planeten gedeihen kann.“

Wissenschaftlicher Ansprechpartner:
Prof. Dr. med. Dr. h.c. Michael Molls
Director des TUM Institute for Advanced Study (TUM-IAS)
Technische Universität München
+49.89.289.10555
molls.michael@tum.de

Kontakt für Medien:
TU Dresden
Pressestelle
Tel.: +49 351 463 32398
pressestelle@tu-dresden.de

Kick-Off Veranstaltung für neuen ACCESS-Jahrgang

© ISD

Am Freitag, dem 10.10.2025, wurde der neue Jahrgang des internationalen Masterstudiengangs ACCESS durch Professor Kaliske und die am Programm Beteiligten begrüßt. Die Fakultät freut sich über das große Interesse an dem seit 15 Jahren sehr erfolgreichen Studiengang, der eine wichtige Komponente der Fakultät im Hinblick auf die Internationalisierung und Gewinnung von internationalen Nachwuchskräften ist.

Kick-Off Event for the New ACCESS Class On Friday, October 10, 2025, the new class of the international Master’s program ACCESS was welcomed by Professor Kaliske and those involved in the program. The faculty is pleased with the strong interest in the program, which has been very successful for 15 years and is an important component of the faculty’s internationalization efforts and the recruitment of young international talent.

Einladung zur Teilnahme an der öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren „Investigations on the bond behaviour of a hybrid lap-spliced connection of GFRP and stainless steel bars“

Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren von Herrn Jiafeng Zhou, M.Eng. ein.

Das Thema der Dissertation lautet:
„Investigations on the bond behaviour of a hybrid lap-spliced connection of GFRP and stainless steel bars“

Die Verteidigung findet am
Freitag, dem 17.10.2025 um 10:45 Uhr
im Sitzungszimmer BEY E16, George-Bähr-Straße 1, 01069 Dresden statt.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen.

Festkolloquium zum Tag der Fakultät Bauingenieurwesen

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6. Oktober 2025

Im vergangenen Jahr konnte die Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden auf 30 Jahre ihres Bestehens zurückblicken – ein stolzes Jubiläum, das wir nun zum Anlass nehmen, um gleich zwei freudige Ereignisse miteinander zu feiern: die bewegte Geschichte unserer Fakultät sowie den Wiedereinzug in den rekonstruierten Beyer-Bau.

Am 24. Oktober 2025 laden wir daher herzlich zum Festkolloquium anlässlich des Tages der Fakultät Bauingenieurwesen ein. Die Veranstaltung findet im Hörsaal POT 81 der TU Dresden statt und beginnt um 9:30 Uhr.

Programmablauf

  • 9:30 Uhr: Beginn des Festkolloquiums
  • 12:00 Uhr: Gemeinsamer Mittagsimbiss im Beyer-Bau
  • 14:00 Uhr: Offizielles Ende, anschließend optionale Laborführungen

Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Studierenden der Fakultät sind herzlich eingeladen, an diesem besonderen Tag teilzunehmen.

Da die Plätze begrenzt sind, bitten wir um eine verbindliche Anmeldung unter:
👉 www.tud.de/biw/fk