Künftiger James Bond des Betonbaus

Impressionen von der Tagung. Bilder: Ulrich van Stipriaan
Impressionen von der Tagung. Bilder: Ulrich van Stipriaan

„Chemical Super agent able to solve any difficult problem“ – mit dieser Metapher (begleitet von einer einschlägigen bildlichen Untermalung) eröffnete Prof. Viktor Mechtcherine vom Institut für Baustoffe der Fakultät Bauingenieurwesen/TU Dresden die Internationale Tagung zum Thema „Application of superabsorbent polymers and other new admixtures in concrete construction“, die vom 14. bis 17. September 2014 an der TU Dresden ausgetragen wurde.

In der Tat kann der Einsatz von superabsorbierenden Polymeren (SAP) helfen, viele akute Probleme der Betontechnologie, wie z.B. autogenes Schwinden oder Frostempfindlichkeit, zu lösen. Der Verwendung dieses neuen, multifunktionalen Zusatzmittels im Betonbau war die Arbeit des Technischen Komitee 225-SAP der RILEM (International Union of Laboratories and Experts in Construction Materials, Systems and Structures) von 2007 bis 2014 gewidmet, die Tagung war die abschließende Veranstaltung dieses Komitees.

Der Einladung nach Dresden folgten rund 90 Vertreter der Forschung und Industrie aus 21 Ländern. Sie stellten ihre neuesten Ergebnisse zum Thema SAP und anderer neuartiger Zusätze für Beton vor. Den Teilnehmern der Tagung ist es gelungen, einen spannenden Bogen zwischen den Grundlagen der Baustoffchemie und den innovativen praktischen Anwendungen zu schlagen. Abgerundet wurde die Konferenz durch eine kleine Ausstellung sowie ein gesellschaftliches Programm, welches eine Stadtführung durch Dresden und ein Konferenzbankett auf der Bastei in der Sächsischen Schweiz einschloss.

Im Anschluss an den offiziellen Konferenzteil traf sich noch das RILEM-Komitee „Recommendations for use of superabsorbent polymers in concrete construction“ zu seinem ersten Meeting. Dieses vom RILEM erst vor wenigen Wochen initiierte Komitee wird die sehr erfolgreiche Arbeit des ausgelaufenen Vorgängerkomitees fortsetzen und sich auf die Ausarbeitung von Empfehlungen für die Anwendung von SAP im Betonbau konzentrieren. Prof. Mechtcherine wird auch das neue Komitee leiten. Die nächste Tagung über die Superhelden der Betontechnik wird voraussichtlich 2018 wieder in Dresden stattfinden.

Carola Guggenbichler

RILEM Conference on Application of superabsorbent Polymers and Other New Admixtures

RILEM_6004An International RILEM-Conference „Application of superabsorbent Polymers and Other New Admixtures in Concrete Construction“ takes part in Dresden from 14 to 17 September 2014. The venue ist Dülfersaal/Alte Mensa, Mommsenstraße. You may view the detailed Programme, (state September 04 2014) online.

New admixtures for concrete construction emerge and well- known additives are used for new purposes. Superabsorbent polymers, SAP, are a remarkable example of a new additive. SAP enable a distinct control of water and porosity formation. They can be used for several different purposes, such as mitigation of self-desiccation, rheology modification and frost protection of concrete.

Other examples of new admixtures covered by the conference theme include:
– Internal curing agents,
– Shrinkage reducers,
– Stabilizers,
– Agents to control the pore system.

Contributions to the conference should deal with insights from experimental studies, theory or modeling where such new, functional additives are used in cement-based construction materials. Contributions may be within – but are not limited to – the following topics:
– Rheology,
– Shrinkage and shrinkage-induced cracking,
– Mechanical properties,
– Durability,
– Chemical and further approaches to characterize the working mechanisms and improve their performance.

Aim of the conference is to exchange ideas and experience in an open forum. Time slots for discussion of the themes and social events are planned to promote an active workshop atmosphere.

Vom dauerhaften Werkstoff zur Lebensdauerbemessung

UVS
6. September 2010
FachausschussMitglieder des neuen RILEM Technical Committee „A framework for durability design of fibre-reinforced strain-hardening cement-based composites“

Am 3. September 2010 traf sich das RILEM Technical Committee „A framework for durability design of fibre-reinforced strain-hardening cement-based composites“ am Institut für Baustoffe zu seiner konstituierenden Sitzung. Der Fachausschuss ist mit hochkarätigen Forschern und Industriepartnern aus den USA, Japan, Südafrika, Brasilien, Tschechien und Deutschland besetzt und wird die erfolgreiche Arbeit des Ausschusses „High performance fibre reinforced cementitious composites“ fortsetzen, an dem das Institut für Baustoffe ebenfalls beteiligt war.

Sowohl hochduktiler als auch Textilbeton zeichnen sich durch multiple Rissbildung sowie Dehnungsverfestigung unter Zugbeanspruchung aus, was sich positiv auf die Dauerhaftigkeit von hieraus hergestellten Bauteilen auswirkt. Um die positiven Materialeigenschaften voll nutzen zu können, ist ein Konzept für die Lebensdauerbemessung erforderlich. Hierfür sind sowohl umfangreiche experimentelle Untersuchungen als auch abgesicherte Modelle zur Beschreibung der verschiedenen Korrosionsprozesse wie beispielsweise Chlorid- oder Sulfatangriff erforderlich.

Ziel des neuen Fachausschusses ist die Entwicklung eines solchen Lebensdauerbemessungskonzepts für Bauteile aus SHCC und TRC sowie die Erarbeitung von Empfehlungen für standardisierte Methoden zur Bestimmung dauerhaftigkeitsrelevanter Eigenschaften. Das Institut für Baustoffe wird aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit hochduktilem Beton und Textilbeton sowie eigener Vorarbeiten zur Entwicklung eines Dauerhaftigkeitskonzeptes hierbei an zentraler Stelle mitwirken.