Textilbeton-Tagung mit Wow-Effekt

Es waren keineswegs nur die Projektbeteiligten, die den berühmten Aha-Effekt hatten – ob während der zahlreichen Fachvorträge oder bei den intensiven Gesprächen in den Pausen: Hochgezogene Augenbrauen und überraschte „Wow! Das geht?!!“-Sprüche waren beredtes Zeichen für die Innovationskraft, die in dem neuen Verbundbaustoff Textilbeton steckt. Zwei Tage lang trafen sich in Hellerau Experten und Anwender, um das Machbare auszuloten (siehe Vorbericht). Und es ist viel machbar…

Wissenschaftler aus dem Dresdner Sonderforschungsbereich 528 „Textile Bewehrungen zur bautechnischen Verstärkung und Instandsetzung“ waren gefragte Experten während der Tagung. Von der Einführung in die Materie, die der Sprecher des SFB, Prof. Manfred Curbach gab, über Einblicke in die Baustofftechnologie von Prof. Viktor Mechtcherine bis zu Erfahrungen mit ersten Anwednungen (Dirk Jesse von der TU Dresden und Silvio Weiland vom Deutschen Zentrum Textilbeton) und einen Einblick in die theoretischen Hintergründe (Ingolf Lepenies über Mechanische Eigenschaften und Berechnungen von Textilbetonstrukturen) reichte das Spektrum.

Eine kleine Ausstellung zeigte den Tagungsteilnehmern, dass die Grundlagenforschung bereits erste Ergebnisse zeitigt: Die Brücke aus Textilbeton, die als Erstling in Oschatz und als nahezu doppelt so weiter Nachbau in Kempten steht, Fassadenplatten, die eine bauamtliche Zulassung haben und sich bereits im Alltag bewähren, Designmöbel und solche, bei denen die Grenzen zur Objektkunst fließend sind – eine weite Palette.

Rekord-Besucherzahl beim Brückenbausymposium

Eröffnung DBBS

Prof. Stritzke eröffnet das Brückenbausymposium

Nach dem gelungenen Auftakt mit der Preisverleihung zum Deutschen Brückenbaupreis gestern Abend (wir berichteten) konnte der Initiator und Motor des Dresdner Brückenbausymposiums heute noch einen drauf setzen: Mit 1.592 Anmeldungen ist die größte Brückenbau-Veranstaltung im deutschsprachigen Raum noch größer geworden.

Nach der Begrüßung und dem traditionellen Überblick Brückenbau in den alten und neuen Bundesländern von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stritzke gab Ministerialrat Dipl.-Ing. Joachim Naumann, Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (Bonn) einen Rückblick auf den Deutschen Brückenbaupreis 2008. Er sprach aber nicht nur über die Ergebnisse des zweiten Wettbewerbes, sondern gewährte auch hochinteressante Einblicke in Hintergründe der Juryarbeit.

Die Baukultur bei der Deutschen Bahn – Neue Wege im Eisenbahnbrückenbau beschäftigte in einem Doppelvortrag Prof. Dr.-Ing. Steffen Marx (Technische Universität Dresden, Institut für Massivbau / DB Projektbau) und Prof. Dr.-Ing., Drs.h.c. Jörg Schlaich. Marx wies auf die Bestrebungen der Bahn hin, nicht nur wirtschaftliche, sondern auch ästhetisch optimierte Brücken bauen zu wollen – ein Brückenbeirat ist installiert, in dem auch Hartmut Mehdorn als Vorstandsvorsitzender vertreten ist: Brückenbau ist bei der Bahn zur Chefsache geworden. Fazit der beiden Vorträge: Die Bahn ist offen für mehr Ästhetik im Brückenbau – und dass es dabei nicht unbedingt teuerer werden muss, machte Jörg Schlaich klar, als er mit wenigen Skizzen aus dem demnächst erscheinenden „Leitfaden Gestaltung der Eisenbahnbrücken“ das kleine Einmaleins des Brückenbaus vorrechnete.

Brückenbaupreis 2008 vergeben

Schlaich-Mehdorn
Der Brückenentwerfer und sein Bauherr: Prof. Schlaich und Hartmut Mehdorn bei der Preisverleihung

Der Deutsche Brückenbaupreis 2008 wurde heute Abend zum zweiten Mal vor rund 1.200 Gästen vergeben: Preisträger sind die Humboldthafenbrücke am Berliner Hauptbahnhof und die „Dreiländer-Brücke“ in Weil am Rhein. In der Veranstaltung am Vorabend des 18. Dresdner Brückenbausymposiums waren – wie schon vor zwei Jahren bei der erstmaligen Preisvergabe – Bundesminister Wolfgang Tiefensee, dessen Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung den Deutschen Brückenbaupreis als Schirmherr im Rahmen der Initiative Baukultur unterstützt und fördert und Hartmut Mehdorn als Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG als Hauptsponsor zu Gast.

Die Humboldthafenbrücke am Berliner Hauptbahnhof erhielt den Preis in der Kategorie „Straßen- und Eisenbahnbrücken“, die „Dreiländerbrücke“ in Weil am Rhein in der Kategorie Fuß- und Radwegbrücke. Als maßgeblich verantwortliche Ingenieure wurden Prof. Dr.-Ing. Jörg Schlaich und die Arbeitsgemeinschaft von Dipl.-Ing. Wolfgang Strobl und Architekt Dietmar Feichtinger ausgezeichnet. Prof. Schlaich wird morgen auf dem Brückenbausymposium zusammen mit Prof. Steffen Marx vom Institut für Massivbau der TU Dresden einen Vortrag zum Thema „Baukultur bei der Deutschen Bahn – Neue Wege im Eisenbahnbrückenbau“ halten.

In der Jurybegründung zum Brückenbaupreis 2008 heißt es: „Prof. Schlaich ist es gelungen, mit der Humboldthafenbrücke einen Meilenstein im Eisenbahnbrückenbau zu setzen und dem Stahlguss eine Renaissance zu verschaffen. Architekt Feichtinger und Dipl.-Ing. Strobl (Leonhardt, Andrä und Partner) überzeugten mit der durch ein filigranes Tragsystem geschaffenen Eleganz ihrer Dreiländerbrücke.“

Ehrenprofessortitel für Barbara Hauptenbuchner

Ehrenprofessur

Die Staatliche Universität für Architektur und Bauwesen Woronesch hat Doz.Dr.-Ing. Barbara Hauptenbuchner am 7. März den Titel einer Ehrenprofessorin verliehen. Sie ist die erste weibliche Wissenschaftlerin, die diesen Titel von dieser Universität erhalten hat. Nachdem sie den Titel einer Professorin ehrenhalber vom Rektor der Universität, Igor Stepanovich Surowtsev empfangen hatte, betonte Frau Dr. Hauptenbuchner in ihrer Dankesrede, dass der Dialog der Kulturen der richtige Kurs auf dem Weg zu einem dauerhaften Frieden sei.

Zwischen der Staatlichen Universität für Architektur und Bauwesen Woronesch und der TU Dresden gibt es seit 2004 einen Hochschulvertrag. Für die Fakultät Bauingenieurwesen pflegte Dr. Hauptenbuchner als ehemalige Leiterin des Fakultätsrechenzentrums intensiv diese Kontakte. Im vergangenen Jahr konnte eine mehrköpfige Delegation von Studentinnen und Studenten sowie WissenschaftlerInnen  gefördert über den DAAD für zehn Tage Dresden besuchen, um sich über den Stand der Forschung und Lehre hier zu informieren.

Physikolympiade zu Gast im Beyer-Bau

UVS
5. März 2008

Physikolympiade

Knapp hundert Schülerinnen und Schüler der Klassen 6 bis 10 sind heute Gast im Beyer-Bau: Sie nehmen an der 2. Runde der Sächsischen Physikolympiade teil. Im Hörsaal 118 schrieben sie Klausuren und gleich nebenan in der 117 galt es, Experimente durchzuführen – im Schwierigkeitsgrad differenziert nach dem Alter der Teilnehmer(innen). Die zweite Runde des insgesamt dreistufigen Wettewerbs (Teil eins war als Hausaufgabenwettbewerb gestaltet) endete mit einem Vortrag von Prof. Manfred Curbach vom Institut für Massivbau. Er sprach über Brücken und davon ausgehend über den „Goldenen Schnitt“ und spannende mathematische Phänomene wie die Fibonacci-Zahlenreihe.

Innovationsforum Textilbewehrter Beton am 11. und 12. März

Das Innovationsforum „Textilbewehrter Beton“ am 11. und 12. März findet in den Deutschen Werkstätten Hellerau statt. Im Rahmen einer Projektwerkstatt und einer Fachtagung werden die innovativen Forschungsleistungen als Basis für die wirtschaftliche Umsetzung in möglichst viele Anwendungsfelder gezeigt. Weil im Bauwesen die Anforderungen immer komplexer werden, ist ein hohes Niveau an Wissen und technologischen Fertigkeiten unabdingbar. Besonders in der mittelständischen Bauwirtschaft zeichnet sich ein riesiger Bedarf an Innovationen ab, um zukünftig im Wettbewerb bestehen zu können.

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Hydraulischer Modellversuch Hochwasserrückhaltebecken Niederpöbel

UVS
5. März 2008

im Wasserbaulabor

Für die Menschen im Osterzgebirge sind katastrophale Hochwasser keine Seltenheit. So führte die Weißeritz während des Augusthochwassers 2002 zur Überschwemmung des Hauptbahnhofs und von weiten Teilen der Innenstadt Dresdens. Eine Möglichkeit, der starken Niederschläge Herr zu werden, sind Hochwasserrückhaltebecken. Im Rahmen der von der Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) landesweit erstellten Hochwasserschutzkonzepte soll eins bei Niederpöbel am Pöbelbach – einem Nebenfluss der Roten Weißeritz – entstehen. Das Rückhaltebecken, dessen Einzugsgebiet etwa zwölf Quadratkilometer groß ist, dient im Wesentlichen dem Hochwasserschutz der Gemeinden entlang der Roten Weißeritz stromab bis zur Talsperre Malter.

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Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft – Erster Preis für Dr. Jens Otto

UVS
29. Februar 2008
Jens Otto
Dr. Jens Otto

Zum wiederholten Male konnte sich das Institut für Baubetriebswesen mit einer wissenschaftlichen Arbeit beim Wettbewerb „Auf IT gebaut – Bauberufe mit Zukunft“ durchsetzen und als Preisträger hervorgehen. Bei dem vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie ausgelobten Wettbewerb erhielt Dr. Jens Otto mit seiner Arbeit „Wissensintensives Facility Management auf Basis integrierter Datenstrukturen“ den ersten Preis im Bereich Baubetriebswirtschaft. Der Preis ist mit 5.000 Euro dotiert. Die Verleihung fand am 19. Februar 2008 im Rahmen der Build IT Baumesse in Berlin statt.

Kolloquium zum Jubiläum

UVS
27. Februar 2008

Das Kolloquium „80 Jahre Straßenbaulabor der TU Dresden“ findet am 3. und 4. April 2008 im Hörsaal S 186 des Hülsse Baus der TU Dresden statt. In fünf Themenblöcken behandeln Wissenschaftler und Praktiker die Bereiche Infrastruktur, Beton/Sonderbauweisen, Messtechnik/Auswertung, Erfahrungen aus der Praxis und Asphalt. Zur Begrüßung wird auch Ministerialdirigent Dr.-Ing. Bernd Rohede vom Sächsischen Staatsministerium für Wirtschaft und Arbeit reden.

Ein Anmeldeformular für das Kolloquium steht online zur Verfügung und sollte bis spätestens zum 15. März 2008 zurückgeschickt sein.

Praktikant(in) in Lichtenstein

UVS
26. Februar 2008

Poster Bauconzept

Praktikanten gesucht!

Nein, es geht nicht um Steuergelder, denn Lichtenstein ohne e hinterm i liegt in Sachsen und nicht in den Alpen. Seit Dezember 2006 gibt es einen Kooperationsvertrag zur Förderung der Ausbildung von Bauingenieuren zwischen der TU Dresden und der BAUCONZEPT PLANUNGSGESELLSCHAFT MBH, und die hat ihren Stammsitz in Lichtenstein.Das Ingenieur- und Architekturbüro BAU­CONZEPT PLANUNGSGESELLSCHAFT MBH entwickelt mit über 100 Mitarbeiter/innen effiziente Lösungen für komplexe Bauvorhaben. Das Stammhaus im sächsischen Lichtenstein, aber auch die Niederlassung Leipzig sowie die BAUCONZEPT INGENIEURE ARCHITEKTEN GMBH Dresden ­expandieren weiter und suchen ständig Praktikanten. Die freundschaftliche Verbindung zur TUD und der Fakultät Bauingenieurwesen ist da – vielleicht ist das eine gute Idee, etwas mehr von dem Betrieb kennen zu lernen.

Seit Dezember 2006 gibt es einen Kooperationsvertrag zur Förderung der Ausbildung von Bauingenieuren zwischen der TU Dresden und der BAUCONZEPT PLANUNGSGESELLSCHAFT MBH.