Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Numerical investigations on the uniaxial tensile behaviour of Textile Reinforced Concrete“ („Numerische Untersuchungen zum einaxialen Zugtragverhalten von Textilbeton“) von Dipl.-Ing. Jens Uwe Hartig am Donnerstag, 27. Januar 2011, 11:30 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Kategorie: Promotionen
Der biegsamste Beton der Welt
Ein neues Dresdner Modell beschreibt das ausgezeichnete Materialverhalten unter Ermüdungsbeanspruchung
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Die Sprödigkeit von herkömmlichem Beton führt häufig zu ausgeprägten Schäden oder sogar zum Versagen von Stahlbetonkonstruktionen. Dieser Schwäche kann mit einem neu entwickelten hochduktilen Beton beigekommen werden. Petr Jun, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Baustoffe der TU Dresden, entwickelte im Rahmen seiner Dissertation ein Modell, das ein detailliertes Verständnis des Werkstoffverhaltens ermöglicht.
Das mechanische Verhalten von SHCC (hochduktiler Beton) unter Zugbelastung kann positiver bewertet werden als das von herkömmlichem Beton. Während Normalbeton nahezu sofort versagt, wenn er auf Biegung beansprucht wird, ist SHCC durch die Bildung vieler kleiner Risse im Material extrem biegsam. Dieses spezifische Verhalten resultiert aus dem Zusammenspiel vieler kurzer und dünner Polymerfasern, welche die vorhandenen Risse überbrücken und somit ein Versagen des Bauteils verhindern. Je nach Zusammensetzung des Betons und der Art und dem Material der Fasern kann dieses Verhalten den gewünschten Bedürfnissen angepasst werden.
Von der Idee zur Anwendung
In der Praxis sind die meisten Betonkonstruktionen mehr oder weniger heftigen zyklischen Belastungen ausgesetzt, welche zu Rissbildungen, zunehmender Beschädigung des Bauwerks bis hin zum Einsturz desselben führen können. Beispiele für derartige Belastungen sind unter anderem Verkehr, Temperaturwechsel, Windböen und, wie zuletzt in Haiti und Neuseeland, Erdbeben. Im Gegensatz zu herkömmlichem Beton kann hochduktiler Beton diese Belastungen aufgrund seiner Biegsamkeit, von Ingenieuren Duktilität genannt, problemlos ertragen. Dies eröffnet dem Material ein breites Einsatzspektrum, beispielsweise in erdbebensicheren oder hoch belasteten Bauteilen oder als strapazierfähiger Überzug.
Doch bevor SHCC sicher und wirtschaftlich eingesetzt werden kann, galt es das Werkstoffverhalten genau zu ergründen, um eine höchstmögliche Ausnutzung der Materialeigenschaften zu erzielen. Petr Jun hat für die Anwendung in der Praxis ein Modell entwickelt, dass das Verhalten des SHCC unter Dauerbeanspruchung erklärt. Es basiert auf den Ergebnissen der umfangreichen experimentellen Untersuchungen des Werkstoffverhaltens, welche in Dresden unter der Betreuung von Professor Viktor Mechtcherine, Leiter des Instituts für Baustoffe an der TU Dresden, durchgeführt wurden. Die Untersuchungen erstreckten sich auf alle relevanten physikalischen Phänomene vom Materialverhalten einzelner Fasern bis hin zum großmaßstäblichen Bauteil.
Experimentelle Untersuchungen
Die Analysen haben gezeigt, dass der Einfluss der Ermüdungsbelastung auf das Werkstoffverhalten nur gering ausfiel. Ähnlich wie beim Verhalten unter monotoner Belastung, bildeten sich viele kleine Risse. Dennoch konnte auch eine gewisse Verschlechterung unter zyklischer Belastung beobachtete werden. Der Materialwiderstand gegen Biegung verringerte sich mit zunehmender Anzahl der Lastwechsel.
Aufbauend auf den Ergebnissen der experimentellen Untersuchungen leitete Petr Jun gesetzmäßige Beziehungen für das Verhalten von hochduktilem Beton unter Ermüdungsbeanspruchung ab. Diese berücksichtigen die entscheidenden physikalischen Phänomene wie unter anderem die Bildung von Rissen und die Wirkung der Polymerfasern im Hinblick auf die Rissüberbrückung und Biegsamkeit. Das neue Modell beschreibt somit das tatsächliche Materialverhalten, was die Entwicklung maßgeschneiderter hochduktiler Betone für einzelne Anwendungen erlaubt.
Doch der Dresdner Forscher gibt sich hiermit nicht zufrieden. Er wünscht sich die möglichst breite Anwendung von hochduktilem Beton in der Praxis. Hierfür sind Normen mit Materialgesetzen erforderlich. Diesen ist er mit dem hier vorgestellten Modell ein gutes Stück näher gekommen.
Inverse Analyse zur Ermittlung der bruchmechanischen Eigenschaften entfestigender und verfestigender zementgebundener Materialien
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Inverse Analyse zur Ermittlung der bruchmechanischen Eigenschaften entfestigender und verfestigender zementgebundener Materialien“ von Nick Bretschneider, M.Sc. am Mittwoch, 22. Dezember 2010, 13:30 Uhr, in das Sitzungszimmer, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Simulationsbasierte Systemidentifikation im Rahmen der baubegleitenden geotechnischen Überwachung
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Simulationsbasierte Systemidentifikation im Rahmen der baubegleitenden geotechnischen Überwachung“ von Dipl.-Ing. (FH) Gerald Faschingbauer am Dienstag, 21. Dezember, 14 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Tragverhalten von textilbewehrtem Beton unter zweiaxialer Zugbeanspruchung
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Tragverhalten von textilbewehrtem Beton unter zweiaxialer Zugbeanspruchung“ von Dipl.-Ing. Dirk Jesse am Freitag, 17. Dezember 2010, 12 Uhr, in das Fakultätssitzungszimmer, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Behaviour of Strain-hardening Cement-based Composites (SHCC) under monotonic and cyclic tensile loading
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Behaviour of Strain-hardening Cement-based Composites (SHCC) under monotonic and cyclic tensile loading“ („Verhalten von hochduktilem Kurzfaserbeton unter monotoner und zyklischer Zugbeanspruchung“) von Petr Jun, MEng. am Donnerstag, 16. Dezember 2010, 13 Uhr, in das Fakultätssitzungszimmer, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.
Kegeln mit Beton?
„Der Kegel verkündet: was trocknet schwindet,
gezwängter Beton zeugt mit Rissen davon,
ob er kriecht oder bricht –
der Kegel bringt´s ans Tageslicht.“
Mit obenstehendem Poem versuchte Sören Eppers das Thema und die Inhalte seiner Dissertation kurz zu umreißen, die er am 24. November 2010 an der Fakultät vor erlesenem Publikum zur Diskussion stellte. Sören Eppers war ein „externer“ Doktorand, der sich am VDZ Düsseldorf in den vergangenen Jahren intensiv mit Messmethoden zur Erfassung der Schwindverformungen von Beton in jungem Alter befasste und dies auch zum Thema seiner Doktorarbeit machte.
Und das hat das nun mit Kegeln zu tun? Der von S. Eppers beschworene Kegel ist ein Schwindkegel: dies ist ein neuartiges Messwerkzeug, mit dem die Schwindverformung ausgehend vom frischen Zustand des Betons zuverlässig erfasst werden kann – dies verkündete zumindest Herr Eppers, und es klang durchaus glaubwürdig.
Am Ende der Disputation waren alle froh: Herr Eppers ob der sehr gut bestandenen Prüfung, Prof. Mechtcherine weil er einen weiteren Doktoranden erfolgreich zur Promotion geführt hatte und alle zusammen angesichts der aufgetafelten Sektgläser und Häppchen, bei deren Verzehr der Nachmittag ausklang.
Raumstabwerke mit lastabtragender Verglasung
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Raumstabwerke mit lastabtragender Verglasung“ von Dipl.-Ing. Dipl.-Wirt. Ing. Stefan Reich am Dienstag, 30. November 2010, 14:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, herzlich ein.
Assessing the autogenous shrinkage cracking propensity of concrete by means of the restrained ring test
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Assessing the autogenous shrinkage cracking propensity of concrete by means of the restrained ring test“ („Die Bewertung der autogenen Schwindrissneigung von Beton mit Hilfe des Ring-Tests“) von Dipl.-Ing. Sören Eppers am Mittwoch, 24. November 2010, 14:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, herzlich ein.
Modeling of Coupled Fields for the Drying Process of Wood
Die Fakultät Bauingenieurwesen lädt zur öffentlichen Verteidigung im Promotionsverfahren mit dem Thema „Modeling of Coupled Fields for the Drying Process of Wood“ („Modellierung gekoppelter Felder für den Prozess der Holztrocknung“) von Dipl.-Ing. Zhenggang Zhu am Freitag, 10. September 2010, 14:00 Uhr, in das Sitzungszimmer Beyer-Bau, Raum 67, George-Bähr-Straße 1, ein.