Mit der VR-Brille die Widerstandsfähigkeit eines Deiches beurteilen – 43. Wasserbaukolloquium „Interdisziplinärer Wasserbau im digitalen Wandel“

Es ist kaum noch vorstellbar, aber es gab eine Zeit vor Corona. Mittlerweile weiß niemand, wann wieder große Tagungen an der TU Dresden stattfinden können. Bis zuletzt war auch unsicher, ob das „Dresdner Wasserbaukolloquium“, das vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik der TU Dresden jährlich veranstaltet wird, trotz der schwierigen Situation durchgeführt werden kann. Aufgrund des frühen Zeitraums (5./6. März 2020) und unter Berücksichtigung der zu dieser Zeit seitens des Robert-Koch-Instituts und des Gesundheitsamts der Landeshauptstadt Dresden geltenden Empfehlungen, entschied man sich nach tiefgründiger Abwägung letztlich für eine Durchführung der Konferenz. Mittlerweile ist klar, dass das Kolloquium in diesem Frühjahr die einzige große Veranstaltung an unserer Fakultät bleiben wird.

Prof. Jürgen Stamm, Leiter des Institut für Wasserbau und technische Hydromechanik eröffnet das 43. Wasserbaukolloquium



Nachdem sich ursprünglich mehr als 400 Teilnehmer angemeldet hatten, waren immerhin noch ca. 300 Teilnehmer und 36 Aussteller zu dieser wichtigen Fachkonferenz nach Dresden gekommen. Dabei ließen die Veranstalter größte Umsicht walten und trafen umfassende Vorkehrungen, um keinen Ort für eine Ausbreitung des Corona-Virus in den Tagungsräumlichkeiten des Maritim International Congress Center zu bieten. Alle Teilnehmer wurden dabei auch auf die eigene Verantwortung hingewiesen, so dass z. B. auf den Namensschildern freundlich auf den Verzicht des Händeschüttelns hingewiesen wurde. Passend zum diesjährigen Tagungsthema „Interdisziplinärer Wasserbau im digitalen Wandel“ wurden von ca. 50 Fachvorträgen einige Vorträge notgedrungen per Videoverbindung, u.a. in die Schweiz, gehalten und fachlich diskutiert – ein kleiner Ausblick in die digitale Zukunft?


Nachdem Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm die Konferenz eröffnet hatte, wurden Grußworte in diesem Jahr von der Dresdner Umweltbürgermeisterin Frau E. Jähnigen, von Herrn Dr.-Ing. A. Eckhardt vom Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau e.V. sowie von Herrn Prof. H. Milke von der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e.V. an die Teilnehmer überbracht. Gerade der Austausch zwischen Vertretern verschiedener Fachrichtungen aus Praxis, Forschung und Behörden sei es, der interdisziplinäres Arbeiten ermöglicht, betonten alle Redner in ihren Ansprachen und bezogen sich damit auf das übergeordnete Konferenzthema. In der anschließenden Keynote von Prof. Dr.-Ing. A. Niemann der Universität Duisburg- Essen standen insbesondere die Herausforderungen der Digitalisierung für Wasserbau und Wasserwirtschaft im Mittelpunkt.

Keynotespeaker A. Niemann vom Institut für Wasserbau und Wasserwirtschaft, Zentrum für Wasser- und Umweltforschung, Universität Duisburg-Essen zum Thema “ Aktuelle Perspektiven von Digitalisierung und KI-Anwendungen in Wasserbau und Wasserwirtschaft“
Preisträger der diesjährigen Hubert-Engels-Medaille: Segio Frederico Spadari
Preisträger der diesjährigen Hubert-Engels-Medaille: Márcio Salgueire Roth

Traditionell fand im Rahmen der Konferenzeröffnung auch die Verleihung der Hubert-Engels-Medaillen für herausragende studentische Arbeiten auf dem Gebiet des Wasserbaus statt. In diesem Jahr erhielten Herr Sergio Frederico Spadari für seine Arbeit zum Thema „Experimental investigations of vortex flows“ und Herr Márcio Salgueiro Roth für seine Beschäftigung mit der „Implementierung einer geometrischen Rauheit für Wandbrandbedingungen in der 3D-HN-Modellierung“ diese Auszeichnung.

Neu in diesem Jahr: Auch die TU Dresden, genauer gesagt das Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (IWD), war mit einem Stand auf der konferenzbegleitenden Fachmesse vertreten. Vorrangiges Thema hier: Wie kann die Digitalisierung sinnvoll in die wasserbauliche Forschungsarbeit eingebunden werden und neue Wege für den Erkenntnisgewinn aufzeigen. Einen besonderen Fokus legten die Dresdner Forscher an ihrem Stand auf verbesserte Visualisierungsmethoden für wasserbauliche Fragestellungen. Mit einer VR-Brille konnten sich Besucher z. B. in animierte Strömungen mehrerer Fischaufstiegsanlagen hineindenken sowie ein extremes Hochwasserszenario der Elbe, auf der Augustusbrücke innerhalb eines virtuellen Dresdens stehend, erleben.

Einmal die VR-Brille auf dem Kopf, konnten weiterhin sogenannte Injektionskörper, die z. B. der Deichsanierung dienen, virtuell betrachtet und analysiert werden. Dabei wird in Realität ein Acrylatgeel in den Erdkörper gepresst um mangelhafte Flussdeiche wieder wasserundurchlässiger zu machen. Die Ausbreitung des Gels im Deichkörper bis zur Erhärtung ist von außen allerdings nicht sichtbar, so
dass ein Erfolg der Maßnahme daher schwer einschätzbar wird. Aus
diesem Grund fanden im Wasserbaulabor der TU Dresden entsprechende
Modellversuche statt und erhaltene Injektionskörper wurden
dreidimensional vermessen. Dadurch standen Datensätze für die VR-Visualisierung zur Verfügung. Die Besucher des Messestandes konnten
sich nun mithilfe der Brille durch den Deich bewegen und dadurch die
Qualität der Injektionskörper direkt beurteilen.
Als weitere Möglichkeit, verschiedene Forschungs- und Arbeitsfelder zu
digitalisieren, sahen viele Konferenzteilnehmer die Einbindung des
„Building Information Modeling“ (BIM) in den Wasserbau als wesentliches
Betätigungsfeld der nahen Zukunft an. Dabei sind für Wasserbauvorhaben
spezifische BIM-Strategien zu entwickeln, da sich die Charakteristiken und
Einwirkungen auf die Bauwerke von denen des z. B. klassischen Hochbaus
zum Teil wesentlich unterscheiden. Einige Redner stellten dazu
interessante Ansätze vor.

Begleitend zum Kolloquium: Umfangreiche Messe mit Fachausstellern

Alle Konferenzbeiträge wurden in einem Tagungsband („Dresdner Wasserbauliche Mitteilungen – Heft 63“; ISBN-Nummer 978-3-86780-627-5) abgedruckt, der beim Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik (wasserbaukolloquium@tu-dresden), wie auch frühere Bände, bestellt werden kann. Darüber hinaus werden die Beiträge in digitaler Form in der Verkehrswasserbaulichen Zentralbibliothek veröffentlicht. Im nächsten Jahr wird das 44. Dresdner Wasserbaukolloquium am 4. und 5. März 2021, dann unter hoffentlich wieder normalen Bedingungen, zum Thema „Wasserbau zwischen Hochwasser und Wassermangel“ stattfinden.

Einschreibungen ausschließlich Online

Achtung! Heute (01.April) beginnt die Frist für die Einschreibung in die Vertiefungen, bitte Informationen im folgenden Dokument beachten!

Hinweise zur Einschreibung in Vertiefungen 2020

Organisation des Studienbetrie­bes im Sommersemester 2020

AT
26. März 2020

Aus aktuellem Anlass ergeben sich umfangreiche Änderungen im Studienbetrieb. Aktuelle Infos vom Studiendekan der Fakultät Bauingenieurwesen entnehmen Sie bitte dem beigefügten Schreiben.

Hinweis für Studierende, offizielles Schreiben

Glasbau 2020 – Onlinetagung abgesagt

AT
23. März 2020

Aufgrund des Notbetriebs der Technischen Universität Dresden seit Samstag 0.00 Uhr, ist jetzt auch die Glasbautagung 2020 abgesagt. Dazu der Veranstalter:

die Glasbau 2020 Online wird nicht stattfinden. Ab Mitternacht wird die Technische Universität Dresden auf Notbetrieb umgestellt. Alle Gebäude sind geschlossen. Damit entfällt uns die Grundlage der schon sorgfältig vorbereiteten Online-Konferenz. Wir bedauern das sehr.

Ein herzliches Dankeschön an die Referenten, die spontan zum Online-Vortrag bereit waren und an die Teilnehmer, die uns mit Zuspruch ermuntert haben. Ein besonderes Dankeschön auch an die Mitarbeiter, die sich in der schwierigen Zeit sehr für diese Tagung eingesetzt haben.

Wir fanden Online besser als Absage und hatten uns entsprechend organisiert. Jetzt freuen wir uns sehr, wenn wir Sie hoffentlich bald gesund und munter wiedersehen. Denn das persönliche Gespräch ist und bleibt uns wichtig. Alle Rechnungen werden wir stornieren und gezahlte Teilnahmebeiträge werden wir erstatten.

Mit herzlichen Grüßen aus Dresden,
Silke Tasche, Bernhard Weller.

Notbetrieb im Dekanat der Fakultät Bauingenieurwesen aufgrund der aktuell anstehenden Maßnahmen zur Eindämmung der Ausbreitung des Corona-Virus

AT
19. März 2020

Ab Freitag, den 20.03.2020 sind die Mitarbeiter des Dekanats im Notbetrieb. Die Dekanatsverwaltung ist ab sofort tagsüber via E-Mail zu erreichen:

dekanat.biw@tu-dresden.de
silke_dorothe.goette@tu-dresden.de

Alle Infos zum Lehr- und Prüfungsbetrieb unter den Auswirkungen des Corona-Virus zusammengefasst auf einer Seite für Studierende und Lehrende

AT
19. März 2020

Um zentral über die besondere Situation im Lehr- und Prüfungsbetrieb zu informieren hat die TU Dresden einen extra Bereich mit allen nötigen Infos dazu geschaffen. Hier werden alle Fragen zur Verschiebung des Semesterstarts, Einschreibungen, Bafög bis hin zu Online-Lehre beantwortet: https://tu-dresden.de/studium/im-studium/coronavirus

Herzlichen Glückwunsch an Frau Dipl. -Ing. Anne Harzdorf zur erfolgreichen Verteidigung ihrer Promotion

Am Montag, den 16.03.2020 verteidigte Frau Dipl. -Ing. Anne Harzdorf erfolgreich ihre wissenschaftliche Arbeit im Rahmen des Promotionsverfahrens mit dem Thema „Anpassungs- und Umnutzungsfähigkeit von Produktionshallen“. Neben dem Vorsitzenden der Promotionskommission Prof. Dr.-lng. Richard Stroetmann (TU Dresden), waren als Gutachter Prof. Dr.-lng. Rainer Schach (TU Dresden), Prof. Dr.-lng. Dipl.-Wirt.-lng. Jens Otto (TU Dresden) sowie Prof. Dr. Hans Christian Jünger (Universität Stuttgart) anwesend.

Stahlbaufachtagung abgesagt

Die für den 24.03.2020 geplante Stahlbaufachtagung wird aufgrund der bestehenden Situation rund um die Ausbreitung des Corona-Virus abgesagt. Bis jetzt ist unklar, ob und in welcher Form es einen Ausweichtermin geben wird.

Wasserbauexkusion 2020 entfällt

Die für den 31. März geplante Wasserbauexkursion des Instituts für Wasserbau und technische Hydromechanik fällt leider aufgrund der aktuellen Entwicklungen aus.

Umfassende Informationen zu Auswirkungen auf den Hochschulbetrieb der TU Dresden rund um die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus

Die dynamischen Entwicklungen rund um die Ausbreitung des Corona-Virus zeigen immer mehr Auswirkungen auf den Hochschulbetrieb der TU Dresden. Aus diesem Grund finden Sie zusammengefasst alle Informationen zu Maßnahmen sowie Handlungsempfehlungen des Rektorats im Umgang mit der gesundheitlichen Gefärdung durch das Virus unter: www.tu-dresden.de/corona