15 Studierende der Vertiefungsrichtung Wasserbau und Umwelt besuchtem in der Pfingstwoche die Universität Lissabon (DECivil). Professor Jürgen Stamm, sowie die Mitarbeiter Márcio Salgueiro Roth und Tom Roessger vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik begleiteten die Studierenden. Teil des Besuchs war die Besichtigung des Labors für Hydraulik und Wasserressourcen und Umwelt, empfangen wurde die Gruppe von den Portugisischen Professoren Dídia Covas, Helena Ramos und Juan Portillo sowie den Forscherinnen Isabel Boavida und Marta Cabral.
Im Wasserbaulabor hatten sie Gelegenheit, verschiedene Versuchsanlagen zu besichtigen, die für Forschungs- und Lehrzwecke genutzt werden, darunter Einrichtungen für die Untersuchung instationärer hydraulischer Regime, die Installation eines Wasserrads für die Rückgewinnung von Wasserkraft und den Wellenkanal für die Untersuchung von Prototypen für die Nutzung von Wellenenergie. Die Forscherin Isabel Boavida stellte die Forschungsarbeiten vor, die darauf abzielen, einen integrierten Ansatz für die Nachhaltigkeit der Fischpopulationen flussabwärts von Wasserkraftwerken zu entwickeln.
Ein weiterer Programmpunkt der Exkursion war der Besuch des Labors für Strukturen und Materialwiderstand. Dort konnten die Studierenden mit Kohlenstofffasern verstärkte Stahlbetonträger, FRP-Profile (faserverstärkte Polymere), metallische Verbindungen zwischen Profilen aus Verbundwerkstoffen, das seitliche Ausknicken eines großen Stahlträgers und Steinmauern mit verschiedenen Verstärkungslösungen begutachten. Die Forscherin Inês Rosa stellte die Arbeiten zur Charakterisierung des Verhaltens von Kohlenstofffasern bei hohen Temperaturen vor, die sie derzeit entwickelt. Der dreidimensionale Rahmen aus Glasfaserverbundprofilen und Betonplatten, der auf dem seismischen Tisch montiert ist, der Windkanal und die Holzstruktur, die von einer Wand eines Gebäudes aus dem 18. Jahrhundert in Baixa Pombalina stammt, waren weitere interessante Stationen für die Studierenden.
Es folgte ein Besuch des DECivil-Museums, mit anschließendem Gedankenaustausch über die Lehre des Bauwesens in den beiden Ländern. Das Interesse an der Koexistenz der Studiengänge Architektur und Bauingenieurwesen in ein und demselben Fachbereich war für die Exkursionsteilnehmer zum Abschluss ihrer Reise Anlass für eine Kurzvisite bei den hiesigen Architekturstudenten.