21. Dresdner Brückenbausymposium

Das 21. Dresdner Brückenbausymposium beginnt am Montag, 7. März 2011 um 18 Uhr, im Foyer des Hörsaalzentrums der TU Dresden mit einem Empfang und der Eröffnung der Fachmesse, auf der sich ca. 50 Firmen, Ingenieurbüros, Softwarehersteller, Verlage und Verbände präsentieren. Ein reichhaltiges Büfett lädt zu zwanglosen Gesprächen ein. Die Registrierung ist bereits an diesem Tag bis 21 Uhr möglich.

Am 8. März1 finden von neun bis 18 Uhr die Vortragsveranstaltungen des 21. Dresdner Brückenbausymposiums statt. Es ist mit einer Beteiligung von über 1.500 Teilnehmern zur größten und bedeutendsten wissenschaftlichen Veranstaltung auf dem Gebiet des Brückenbaus in Deutschland geworden. 14 Themen der Planung, Bauausführung, Instandsetzung und Ertüchtigung werden unter der bewährten Leitung von Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stritzke behandelt. Nach einem Übersichtsvortrag über den Brückenbau in den deutschen Bundesländern wird in einem ersten Block zu den Themen „Risiko bei Ingenieurbauwerken?“ und zur Bewertung der Tragsicherheit bestehender Spannbetonbrücken berichtet. Die Themen „Mit Hochgeschwindigkeit durch den Thüringer Wald – Brücken im Zuge der Eisenbahn-Neubaustrecke Ebensfeld-Erfurt“ und „Entwurfskriterien für Brücken in Hochgeschwindigkeitsstrecken unter Beachtung dynamischer Effekte“ schließen sich an. Brückenmonitoring im Rahmen des Lebensdauermanagements, das außergewöhnliche Taktschieben einer Brücke in Breslau, die Erneuerung der Talbrücke Windelbach, der Ersatzneubau des Hermsdorfer Kreuzes A9/A4 und ein Bericht über die neue Schrägseilbrücke über die Save in Belgrad sind weitere Themen des Symposiums. Vier Kurzvorträge über einen Großversuch mit einer 50m-Klappbrücke, über Variantenuntersuchungen und den Entwurf einer außergewöhnlichen Schrägkabelbrücke über den Firth of Forth bei Edinburgh, das Instandsetzen und Verstärken von Brücken unter besonderer Berücksichtigung gestalterischer Elemente und über die Molebrücke Dresden bilden den Abschluss des Symposiums.

Die Tagungsgebühr beträgt 120,00 EUR, für Mitglieder des Vereins der Freunde des Bauingenieurwesens der TU Dresden e.V. 80,00 EUR, Angehörige der TU Dresden und Studierende sind von der Tagungsgebühr befreit.

Mit Salsa das neue Jahr begrüßen

UVS
6. Januar 2011

Seit einigen Monaten treffen sich Salsa-begeisterte Studierende der TUD mit ihrem Tanzlehrer John aus Kamerun wöchentlich zum Salsa-Tanz im Hörsaalzentrum – mittanzen kann jeder. Für Interessierte veranstaltet der Salsa-Kreis am 14. Januar 2011 einen Tanzabend im Foyer des Beyer-Baus in der ersten Etage. Anfänger können hier die ersten Salsa-Schritte wagen oder sich beim Showtanz Eindrücke verschaffen, was die Salsa ausmacht. Beginn der Veranstaltung ist 19.30 Uhr.

Der biegsamste Beton der Welt

UVS
5. Januar 2011

Ein neues Dresdner Modell beschreibt das ausgezeichnete Materialverhalten unter Ermüdungsbeanspruchung

Uni live am 13. JanuarPetr Jun, der sein Studium in der Fachrichtung Bauwesen an der Tschechischen Technischen Universität in Prag absolvierte, erläuterte die Inhalte seiner Dissertation mit dem Thema „Behaviour of Strain-hardening Cement-based Composites (SHCC) under monotonic and cyclic tensile loading“.

Die Sprödigkeit von herkömmlichem Beton führt häufig zu ausgeprägten Schäden oder sogar zum Versagen von Stahlbetonkonstruktionen. Dieser Schwäche kann mit einem neu entwickelten hochduktilen Beton beigekommen werden. Petr Jun, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Baustoffe der TU Dresden, entwickelte im Rahmen seiner Dissertation ein Modell, das ein detailliertes Verständnis des Werkstoffverhaltens ermöglicht.

Das mechanische Verhalten von SHCC (hochduktiler Beton) unter Zugbelastung kann positiver bewertet werden als das von herkömmlichem Beton. Während Normalbeton nahezu sofort versagt, wenn er auf Biegung beansprucht wird, ist SHCC durch die Bildung vieler kleiner Risse im Material extrem biegsam. Dieses spezifische Verhalten resultiert aus dem Zusammenspiel vieler kurzer und dünner Polymerfasern, welche die vorhandenen Risse überbrücken und somit ein Versagen des Bauteils verhindern. Je nach Zusammensetzung des Betons und der Art und dem Material der Fasern kann dieses Verhalten den gewünschten Bedürfnissen angepasst werden.

Von der Idee zur Anwendung

In der Praxis sind die meisten Betonkonstruktionen mehr oder weniger heftigen zyklischen Belastungen ausgesetzt, welche zu Rissbildungen, zunehmender Beschädigung des Bauwerks bis hin zum Einsturz desselben führen können. Beispiele für derartige Belastungen sind unter anderem Verkehr, Temperaturwechsel, Windböen und, wie zuletzt in Haiti und Neuseeland, Erdbeben. Im Gegensatz zu herkömmlichem Beton kann hochduktiler Beton diese Belastungen aufgrund seiner Biegsamkeit, von Ingenieuren Duktilität genannt, problemlos ertragen. Dies eröffnet dem Material ein breites Einsatzspektrum, beispielsweise in erdbebensicheren oder hoch belasteten Bauteilen oder als strapazierfähiger Überzug.

Doch bevor SHCC sicher und wirtschaftlich eingesetzt werden kann, galt es das Werkstoffverhalten genau zu ergründen, um eine höchstmögliche Ausnutzung der Materialeigenschaften zu erzielen. Petr Jun hat für die Anwendung in der Praxis ein Modell entwickelt, dass das Verhalten des SHCC unter Dauerbeanspruchung erklärt. Es basiert auf den Ergebnissen der umfangreichen experimentellen Untersuchungen des Werkstoffverhaltens, welche in Dresden unter der Betreuung von Professor Viktor Mechtcherine, Leiter des Instituts für Baustoffe an der TU Dresden, durchgeführt wurden. Die Untersuchungen erstreckten sich auf alle relevanten physikalischen Phänomene vom Materialverhalten einzelner Fasern bis hin zum großmaßstäblichen Bauteil.

Experimentelle Untersuchungen

Die Analysen haben gezeigt, dass der Einfluss der Ermüdungsbelastung auf das Werkstoffverhalten nur gering ausfiel. Ähnlich wie beim Verhalten unter monotoner Belastung, bildeten sich viele kleine Risse. Dennoch konnte auch eine gewisse Verschlechterung unter zyklischer Belastung beobachtete werden. Der Materialwiderstand gegen Biegung verringerte sich mit zunehmender Anzahl der Lastwechsel.

Aufbauend auf den Ergebnissen der experimentellen Untersuchungen leitete Petr Jun gesetzmäßige Beziehungen für das Verhalten von hochduktilem Beton unter Ermüdungsbeanspruchung ab. Diese berücksichtigen die entscheidenden physikalischen Phänomene wie unter anderem die Bildung von Rissen und die Wirkung der Polymerfasern im Hinblick auf die Rissüberbrückung und Biegsamkeit. Das neue Modell beschreibt somit das tatsächliche Materialverhalten, was die Entwicklung maßgeschneiderter hochduktiler Betone für einzelne Anwendungen erlaubt.

Doch der Dresdner Forscher gibt sich hiermit nicht zufrieden. Er wünscht sich die möglichst breite Anwendung von hochduktilem Beton in der Praxis. Hierfür sind Normen mit Materialgesetzen erforderlich. Diesen ist er mit dem hier vorgestellten Modell ein gutes Stück näher gekommen.