Spannende Exkursionswoche – und eine erfolgreiche Werbeaktion für den Doppeldiplomabschluss

In der Pfingstwoche brachen neun Studierende und ein Professor gen Südwesten in das Herz Europas auf. Strasbourg – Sitz des Europaparlaments und elsässische Hauptstadt – empfing uns nach einer abenteuerlichen Hinfahrt mit offenen Armen. Das von Fachwerk und rotem Sandstein geprägte Flair begleitete den ersten Abend mit einem gemütlichen Essen in der Straßburger Innenstadt, bei dem man die gewonnenen Eindrücke und Erläuterungen von Prof. Haller über das 142 Meter hohe Straßburger Münster einsickern lassen konnte.


Der nächste Tag beeindruckte mit einer Führung durch das Europäische Parlament inklusive Hörerschaft bei Parlamentsdebatten – allem voran einer Rede von Kommissionspräsidentin Ursula Von von der Leyen, anschließendem Imbiss am Institut Nationale des Sciences Appliquées (INSA) Strasbourg mit Empfang unter anderem durch den Rektor und den Leiter des Fachbereichs Bauingenieurwesen. Die INSA Strasbourg, die Partnerhochschule der TUD für das deutsch-französische Doppeldiplom ist, brachte uns mit US-amerikanischen Austauschstudierenden zusammen und führte uns zudem über den Campus und durch ihre bodenmechanischen Labore. Den Tag rundeten eine Fahrt mit einem bateau mouche – eine Stadtbesichtigung zu Boot – bei der wir zwei wunderschöne Kammerschleusen durchqueren und begutachten durften und ein Ausflug ins Flam’s zu bestem Straßburger Flammkuchen ab.

Besuch im Europaparlament, gespiegelt an einer Rolltreppe. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen
Unsere Reisegruppe, freundlich lächelnd. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Der nächste Tag führte uns vor sieben Uhr an den Bahnhof, von dem aus es in zwei Stunden nach Paris ging. Über belebte Straßen wanderten wir am sich im Wiederaufbau befindlichen Dom Kathedrale von Noôtre-Dame vorbei zum Centre Pompidou. Danach reisten wir mit der mitunter für deutsche Touristen lebensgefährlichen Pariser Métro – jedenfalls wenn man nicht über das Fehlen von Lichtschranken beim Schließen der Türen Bescheid weiß – nach Cachan, dem Pariser Stadtteil, in dem die ESTP angesiedelt ist. Die bekannte französische Ingenieurschule quartierte uns in einem wunderschönen Studentenwohnheim ein, um uns nach einer kurzen Freizeit auf eine Führung durch das adrette Châteaux de Sceaux und alsbald zurück in die Pariser Innenstadt zu begleiten.

Das wohl hübscheste Studentenwohnheim überhaupt, hat sieben Schlafplätze. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen
Auf ein Sandwich zwischendurch, Paris Cachan – Baustellen soviel das Herz begehrt. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Was wäre Paris im Vergleich zu Straßburg, wenn wir nicht auch hier eine Bootsfahrt unternehmen würden? Gemeinsam mit drei Studierenden der ESTP sahen wir ein spannend geformtes, 312 Meter hohes Baugerüst, das nach der Welt-Expo 1889 offensichtlich vergessen wurde wieder abzubauen, und verließen bald die Seine, um uns hinter dem Louvre ein gutes Abendessen einzuverleiben.
Das Ende unserer Exkursion näherte sich mit den letzten Highlights: einer Campus-Führung mit besonderem Augenmerk auf dasem wasserbaulichen Studentenlabor, einem Vortrag von Eiffage und der Besichtigung der Baustelle EOLE, einem riesigem Infrastrukturprojekt zum Bau Europas größten Verkehrsknotenpunktes bezüglich der Métro über sechs Etagen Tiefe. Ein Ingenieur von Bouygues klärte uns über die Herausforderungen einer Baustelle diesens Ausmaßes auf. Beispielsweise ist es nicht ganz trivial, eine Tunnelbohrmaschine von 90 Metern Länge innerstädtisch zu versenken. Auch der Materialabtransport bildet eine ganz eigene Problematik, die in einer noch nie gesehenen Art und Weise gelöst wurde. In allen Fällen erfuhren wir von innovativen Lösungen wie dem Ausbaggern eines entsprechenden Schachtes, durch den das Tunnelbohrgerät mittels Lastenkran wie in einem Aufzug stückchenweise abgesenkt werden konnte.

Frühstück, à la française. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen
Baustelle, vier Kräne – vier Personen. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Damit war der offizielle Teil unserer Reise beendet und jeder widmete sich seinen persönlichen Interessen in Paris – nicht jedoch ohne von Prof. Hallers fotografischem Talent und besonderem Auge für Reflektionen und Spiegelungen zu erfahren. Die meisten der digital festgehaltenen Erinnerungen verdanken wir ihm.

Reflektion vor der Fondation Louis Vuitton, Künstler: P.H. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Am Samstag begaben wir uns schließlich nach einem Marktbesuch und kleinem Plausch mit Anwohnern auf unsere Odysseée von über zwölf Stunden Fahrt mit der Deutschen Bahn zurück in die Heimat.
Dass unsere Exkursion ihren Zweck als Werbeaktion keinesfalls verfehlt hat, ist nicht zu verleugnen. Ab September werden sieben unserer neun studentischen Teilnehmer ihren Auslandsaufenthalt für das Doppel-Diplom in Straßburg beziehungsweise Paris beginnen, so viele wie lange nicht!

Gruppenfoto von Etage -6, Baustelle EOLE. Bild: Professur für Ingenieurholzbau und baukonstruktives Entwerfen


Wir bedanken uns bei den Organisatoren dieser unvergesslichen Reise, allen voran bei Herrn Haller, in Straßburg Frau Hammann und Fabiana und Herrn Graser in Paris.

Autorin: Ella Schneider
Illustration: Peer Haller, mit Kommentaren von Marc Lilienthal

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