„Färdsch“. Leichter, effizienter und intelligenter bauen. Ressourcenschonend denken und handeln. Schwerpunktprogramm (SPP) 1542 erfolgreich abgeschlossen.
Vor etwas mehr als 7 Jahren haben sich Bauingenieure, Architekten, Maschinenbauer und Mathematiker aus ganz Deutschland im Schwerpunktprogramm Leicht Bauen mit Beton zusammengefunden, um Grundlagen für das Bauen der Zukunft mit Beton zu erforschen.
Das Bauwesen gehört weltweit zu den wachstumsstärksten Industriezweigen. Es war an der Zeit, einen Paradigmenwechsel im Bauwesen einzuleiten. Ein verantwortungsvoller Umgang mit Ressourcen und Energie von der Bereitstellung der Ausgangsstoffe für Beton bis hin zu Wiederverwendbarkeit und Recycling von (Teilen von) Baukonstruktionen, verbunden mit einer Rückbesinnung auf Ästhetik und Baukunst im wörtlichen Sinne − dies sollte das Ziel der Bauschaffenden heute und auch in Zukunft sein.
Die Forschung im Schwerpunktprogramm 1542 nach dem Grundprinzip „form follows force“ setzte bei dieser Idee an und soll als Ergebnis die Grundlagen für einen gewandelten Betonbau in der Zukunft bereitstellen.
In den vergangenen 7 Jahren wurde unter der Koordination von Prof. Manfred Curbach (TU Dresden, Institut Massivbau) in zwei Förderphase hochqualitative und engagierte interdisziplinäre Forschungsarbeit geleistet. Regelmäßige Jahres- und zusätzliche Arbeitsgruppentreffen boten die Möglichkeit zur Vorstellung von Projektständen und zur Diskussion von Ergebnissen und/oder Problemen. Das vorerst letzte offizielle Treffen im Rahmen des SPP 1542 fand an der TU Dresden vom 17.09 bis 19.09.2018 statt. Das Schlusskolloquium stand unter dem passenden Motto: „färdsch“ (für alle Nichtsachsen: eine hier häufig benutzte Formulierung für „Fertig“).
Ein Willkommens-Grillen auf dem Gelände des Otto-Mohr-Laboratoriums bildete am Montag den Auftakt des Treffens. Eine lockere Atmosphäre und gegrillte Köstlichkeiten sorgten für einen angenehmen Abend und gute Stimmung – ein gelungenes Wiedersehen.
Am Dienstag und Mittwoch nutzen die Teilnehmer die Möglichkeit, ihre jeweiligen Teilprojekte und Vorhaben zusammenfassend darzustellen und den Austausch untereinander zu pflegen. Bei guten Gesprächen konnte das Fachwissen im weiteren Verlauf auch in einem anderen Fachgebiet erweitert werden. Eine Führung in der Gläsernen Manufaktur von Volkswagen bot viele Informationen über die Geschichte der innerstädtischen Manufaktur und die Entwicklung der Elektromobilität allgemein. Eindrucksvolle Einblicke gewährte die Produktionslinie des E-Golfs. Hier werden an einem Tag aktuell über 70 Fahrzeuge gefertigt, die einzelnen Arbeitsschritte sind während des Rundgangs angenehm nachvollziehbar und durch die moderne und offene Architektur transparent gestaltet. Bei sächsischen Köstlichkeiten klang der Abend im bekannten und traditionsreichen Restaurant Carolaschlösschen im großen Garten aus.
Zum Abschluss der Tagung sprach Koordinator Manfred Curbach allen Beteiligten ein großes Dankeschön aus. Ganz zu Ende ist das SPP aber noch nicht. Noch nicht alle Projekte sind abgeschlossen, das gemeinsame Abschlussbuch ist in Arbeit. Zudem sind aus der hervorragenden Zusammenarbeit bereits Forschungstransferprojekte initiiert worden, weitere gemeinsame Ideen wurden abgestimmt und sollen in naher Zukunft verwirklicht werden.