Geopolymere sind anorganische Bindemittel, deren Namensgebung von J. Davidovits in den 70er Jahren geprägt wurde und sich ursprünglich auf Untersuchungen zur Reaktion von Metakaolinen in alkalischen Medien unter Bildung alumosilikatischer Polymere bezog. Der Präfix Geo sollte die nahe stoffliche Verwandtschaft zu geologischen Materialien, d.h. natürlichen Gesteinen bzw. Mineralien versinnbildlichen. Ähnliche Materialien waren bereits zuvor von Gluchovski untersucht und Ende der 50er Jahre unter dem Begriff soil cements verbreitet worden. Andere Feststoffe wie thermisch aktivierte Tone, Aschen, natürliche Puzzolane und auch Schlacken zeigen ebenfalls eine Verfestigungsreaktion bei einer alkalischen Anregung. Letztlich könnte man ausgehend von der Art der Aktivierung ebenfalls die Terminologie alkali-aktivierte Bindemittel verwenden in Analogie beispielsweise zu Alkali-Schlacken-Bindemitteln und Alkali-aktivierter Schlacke . Diese Zweikomponentenbindemittel sind aufgrund der Variabilität auf Seiten des reaktiven Feststoffes und der alkalischen Aktivierungslösung sehr vielgestaltig und können unterschiedlichen Einsatzzwecken angepasst werden.
Im Vortrag wird ein Überblick über das Bindemittelsystem gegeben sowie grundlegende Abhängigkeiten aufgezeigt und anschließend die Einsatzfähigkeit im textilbewehrten Beton diskutiert.