Vom dauerhaften Werkstoff zur Lebensdauerbemessung
Am 3. September 2010 traf sich das RILEM Technical Committee „A framework for durability design of fibre-reinforced strain-hardening cement-based composites“ am Institut für Baustoffe zu seiner konstituierenden Sitzung. Der Fachausschuss ist mit hochkarätigen Forschern und Industriepartnern aus den USA, Japan, Südafrika, Brasilien, Tschechien und Deutschland besetzt und wird die erfolgreiche Arbeit des Ausschusses „High performance fibre reinforced cementitious composites“ fortsetzen, an dem das Institut für Baustoffe ebenfalls beteiligt war.
Sowohl hochduktiler als auch Textilbeton zeichnen sich durch multiple Rissbildung sowie Dehnungsverfestigung unter Zugbeanspruchung aus, was sich positiv auf die Dauerhaftigkeit von hieraus hergestellten Bauteilen auswirkt. Um die positiven Materialeigenschaften voll nutzen zu können, ist ein Konzept für die Lebensdauerbemessung erforderlich. Hierfür sind sowohl umfangreiche experimentelle Untersuchungen als auch abgesicherte Modelle zur Beschreibung der verschiedenen Korrosionsprozesse wie beispielsweise Chlorid- oder Sulfatangriff erforderlich.
Ziel des neuen Fachausschusses ist die Entwicklung eines solchen Lebensdauerbemessungskonzepts für Bauteile aus SHCC und TRC sowie die Erarbeitung von Empfehlungen für standardisierte Methoden zur Bestimmung dauerhaftigkeitsrelevanter Eigenschaften. Das Institut für Baustoffe wird aufgrund seiner langjährigen Erfahrung mit hochduktilem Beton und Textilbeton sowie eigener Vorarbeiten zur Entwicklung eines Dauerhaftigkeitskonzeptes hierbei an zentraler Stelle mitwirken.