Fortbildungskurs für die Produktion von hochfestem und ultra-hochfestem Beton
Versuche im Baustofflabor im Kurs für die Betontechnologen aus Russland
Einen Fortbildungskurs für russische Betontechnologen zur Produktion von hochfestem und ultra-hochfestem Beton veranstaltete jetzt das Institut für Baustoffe der TU Dresden gemeinsam mit der Zeitschrift Concrete Plant International (CPI) worldwide .
Hochfester Beton erfährt derzeit überall auf der Welt immer stärkere Beachtung bei der Bauindustrie, da sich mit diesem Baustoff viele neue Perspektiven eröffnen. Nachdem Prof. Mechtcherine, Direktor des Instituts für Baustoffe an der TU Dresden, bei der ICCX St. Petersburg 2007 einen Vortrag über die Produktion und die Anwendungspotenziale von dieser Betonart gehalten hatte, war das Interesse vieler russischer Teilnehmer an dem neuen Baustoff so groß, dass der Bedarf an vertiefenden Informationen bestand. Das Institut für Baustoffe hat daher gemeinsam mit CPI worldwide an der Technischen Universität Dresden am 14. und 15. Januar 2008 eine Fortbildungsveranstaltung organisiert, die es den russischen Teilnehmern ermöglicht, die neue Technologie auch in Russland zu verwirklichen. Dieser Kurs knüpft an eine erfolgreiche Serie von Weiterbildungsveranstaltungen für die russische Baufachleute zum Thema Selbstverdichtender Beton an.
Während des zweitägigen Kurses, der komplett in russischer Sprache abgehalten wurde, sind die Teilnehmer vormittags theoretisch und nachmittags praktisch geschult worden. Die Teilnehmerzahl war dabei auf 18 Teilnehmer beschränkt, so dass eine sehr kompakte, intensive Lehrveranstaltung ermöglicht wurde. Vertreten waren Betontechnologen und Experten hauptsächlich aus den Regionen Moskau, St. Petersburg und Ural. Im praktischen Teil des Kurses wurde zunächst auf die Charakterisierung und Auswahl der Ausgangsstoffe eingegangen. Hierbei wurden unterschiedliche moderne Analyseverfahren herangezogen. In einem weiteren Schrift befassten sich die Teilnehmer mit der Entwicklung der Bindemittelleime und Mörtel für hochfeste Betone. Neben den empirischen Untersuchungen zur Verarbeitbarkeit von frisch hergestellten Mischungen erfolgte Erfassung des rheologischen Verhaltens des Mörtels unter Verwendung eines hochauflösenden Rheometers.
Aus dem analytischen Labor ging es dann ins Betonlabor, wo die Kursteilnehmer mehrere Rezepturen zur Herstellung von hochfestem Beton erprobten, einschließlich die Herstellung und Prüfung von einem ultrahochfesten Beton mit einer mittleren Druckfestigkeit von 170 MPa. Eine wichtige Fragestellung bei der Anpassung der Betonrezepturen spielen die Modalitäten der Verwendung von leistungsfähigen Fließmitteln auf der Polycarboxylat-Basis und der Mischtechnik. Diese Aspekte wurden besonderes intensiv behandelt.
An den Abenden wurden Vorträge von den Firmen LANXESS Deutschland GmbH (Farbpigmente) und OMYA (Kalksteinmehle) gehalten. Nach der Veranstaltung an der TU Dresden reisten die Teilnehmer auf die Einladung der Fa. Sika und der Zeitschrift CPI weiter nach Gera zu einem Fertigteilwerk der Fa. Max Bögl, zu chemischem und Betonlabor der Fa. Sika in Leimen sowie zu einer Tunnelbaustelle in Mainz.
Weitere Schulungskurse an der TU Dresden für russische Fachleute sind in Vorbereitung.