Jukka Jokilehto, Hauptgutachter für die Unesco bei der Zuerkennung des Titels „Welterbe“ für die Dresdner Elblandschaft, und Ilse Friedrich, Autorin des Gutachtens im Vorfeld der Entscheidung, waren auf Einladung des George-Bähr-Forums zu Gast in Dresden.
Den ewig langen Streit um die Waldschlösschenbrücke konnten (und wollten) sie nicht beenden – aber einen bislang in der Öffentlichkeit so nicht wahrgenommen Aspekt brachte die Veranstaltung dann doch aufs Trapez: Dass es am Waldschlösschen eine Brücke geben werde, sei der Unesco schon bei Antragstellung bekannt gewesen. Ilse Friedrich hatte es einfach in der Beweisführung: Sie zitierte einfach aus ihrem Gutachten, das eben nicht nur die Vorzüge Dresdens pries, sondern auch Schwachpunkte und mögliche Gefahren bei der Abwägung des Status „Weltkulturerbe“ aufzählte. Dr. Jokilehto, der in seinem Eröffnungsreferat die Grundlagen für den Entscheidungsprozess erläutert hatte, meinte, dass es sehr schlecht für das Welterbekomitee sei, wenn es Dresden den Titel aberkenne. Und Ilse Friedrich betonte, dass es Dresden verdient hätte, auf der Welterbeliste zu bleiben – auch mit einer Brücke am Waldschlösschen, aber nicht mit der bisher geplanten…