Mit einer öffentlichen Auftaktveranstaltung an der TU Dresden am 11.04.2018 geht der Videocampus Sachsen in die lang erwartete Umsetzung. Gefördert vom sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst, handelt es sich um einen wichtigen Meilenstein auf dem Weg zur weiteren Digitalisierung der Hochschulen. Die Verantwortung für die organisatorische Umsetzung dieses Großprojekts liegt in der ersten Phase bei unseren Kollegen der AG Fernstudium der Fakultät Bauingenieurwesen.
Die Idee zum Videocampus Sachsen entstand bereits 2014. Videos wurden immer beliebter in Lehre, Forschung, Verwaltung und Öffentlichkeitsarbeit. Der kontinuierlich steigenden Nachfrage war die vorhandene Infrastruktur an den Hochschulen nicht gewachsen. Die Nutzer wichen auf bekannte Anbieter wie YouTube aus oder nutzten kommerzielle Plattformen, was wiederum Kosten verursachte. Auch die rechtliche Unbedenklichkeit solcher Insellösungen war nicht sichergestellt. Die Akteure der sächsischen Hochschulen wollten diese Situation nicht mehr hinnehmen und begründeten das Verbundvorhaben Videocampus Sachsen.
Dem aktuellen Projekt ging eine umfassende Machbarkeitsuntersuchung voraus, an der sich Wissenschaftler und Praktiker aus insgesamt acht sächsischen Hochschulen beteiligten. Dabei wurden Bedarfe der Hochschulen ermittelt, verschiedene Plattformen auf ihre Eignung für den Hochschulbetrieb geprüft, die Wirtschaftlichkeit der verschiedenen Betriebsmodelle beurteilt und in verschiedenen Anwendungsprojekten zahlreiche Nutzungsszenarien wissenschaftlich durchgespielt. Die Ergebnisse wurden zusammengetragen und sind im frisch gedruckten Sammelband „Videocampus Sachsen – Machbarkeitsuntersuchung“ nachzulesen.
Nun soll die Theorie in die Praxis umgesetzt werden. Ziel ist es, ein gemeinsames sächsisches Videoportal einzuführen – innovativ, rechtlich einwandfrei, international sichtbar und an aktuelle Bedarfe der einzelnen Hochschulen angepasst.
In drei Teilprojekten werden die technische und die organisatorische Produkteinführung des Videocampus Sachsen, sowie ein Anwendungsprojekt (Video-Interaktion in der universitären Lehrerbildung) bearbeitet, um vor dem Ablauf des Förderzeitraumes Ende 2018 eine nutzungsbereite Plattform bereitstellen zu können. Die Übernahme und Überführung in den Regelbetrieb 2019 soll durch die BPS, den zentralen Dienstleister der sächsischen Hochschulen, durchgeführt werden. Verankert ist das Verbundprojekt an der TU Dresden. Weitere Projektpartner sind die TU Chemnitz und die Hochschule für Musik und Theater Leipzig.
Im Rahmen der Auftaktveranstaltung werden die bisherigen Ergebnisse vorgestellt und gemeinsam mit Akteuren aus Hochschule, Schule und Ministerien Möglichkeiten diskutiert, wie der Videoverbund tatsächlich aussehen kann.
Anmeldungen zur Veranstaltungen: http://blogs.hrz.tu-freiberg.de/videocampus/kick-off/
Bericht: Maja Liebscher