Brückenexkursion 2017 – Brückenvielfalt rund um die Ostsee
Die diesjährige Brückenexkursion führte die Teilnehmer in Richtung Norden. Am Konzept, die Fahrt mit Kleinbussen anzutreten und kostengünstig auf Campingplätzen zu zelten, wurde beibehalten. Wie im Jahr zuvor war die Exkursion mit 25 Teilnehmern ausgebucht. Die mitreisenden Studentinnen und Studenten bringen sich sowohl bei der Programmgestaltung als auch bei der Durchführung der Exkursion aktiv ein.
Exkursionsbeginn war Donnerstag, der 10.08.2017, in unmittelbarem Anschluss an die Prüfungsphase. Das erste Ziel war hierbei Berlin, wo zunächst die Anschlussstelle Sonnenallee des Autobahnringes BAB100 besichtigt wurde, bei der derzeit die Autobahn in offener Tunnelbauweise errichtet wird. Anschließend steuerten wir die Baumaßnahme zur S-Bahn-Strecke S21 am Berliner Hauptbahnhof an. Zudem besichtigten wir die Bahnhofshalle sowie die Humboldthafenbrücke. Am Abend bezogen wir den ersten Campingplatz nördlich von Berlin, um von dort aus die Ausführungen zum Ersatzneubau der Brücke am Petersdorfer See am nächsten Morgen anzusteuern. Bereits am Nachmittag erreichten wir in Zusammenhang mit der Besichtigung der Rügenbrücke die Ostseeküste.
Nach einer Nacht auf Rügen nahmen wir die Fußgängerbrücke im Stadthafen von Sassnitz „unter die Lupe“, ehe wir am Samstagnachmittag mit der Fähre nach Trelleborg in Südschweden umsetzen. Nach dieser ersten Etappe, standen am Sonntag zunächst sportliche Aktivitäten im Vordergrund. Am Nachmittag erkundeten wir die südschwedische Stadt Malmö. Am Montagmorgen ging es dann ausgeruht mit der zweiten Etappe und straffem Programm weiter. Zunächst besuchten wir die Öresundbrücke, ein für die Studierenden beeindruckendes Erlebnis, um am Nachmittag die Ausführungen zum Ausbau der Metro im dänischen Kopenhagen zu erleben. Erneut konnten wir die Schnittstellen zwischen Spezialtiefbau und Brückenbau kennen lernen. Bei der abendlichen Stadtbegehung von Kopenhagen kamen wir auch in Kontakt mit beweglichen Brücken, wie z. B. der Butterfly-Bridge. Am Dienstag durchquerten wir Dänemark, wobei die Brücken am Großen und Kleinen Belt im Programm der Exkursion nicht fehlen durften. Spannweiten von über 1600 m sind sowohl für die Studentinnen und Studenten als auch für die Betreuer vom Institut für Massivbau Oliver Steinbock und Sebastian May kein alltägliches Erlebnis. Die besondere stählerne Konstruktion der Rendsburger Hochbrücke bestaunten wir bei einer Führung, nachdem wir zuvor im Rahmen eines studentischen Vortrages über die Defizite der Rader Hochbrücke (BAB A7) informiert wurden. Die regnerische Nacht verbrachten wir in Schleswig-Holstein, um am nächsten Vormittag in Hamburg die Baumaßnahmen rund um die BAB A7 zu besichtigen. Neben dem Stellinger Deckel, einer untertunnelten Passage, besuchten wir auch die Brückenbaustelle zur neuen Langenfelder Brücke. Die Informationen zum Abbruch und Neubau des Stahlverbundüberbaus stießen bei den Studierenden auf großes Interesse. Auch das anschließende Abendprogramm in der Hamburger Innenstadt mit Brauereiführung gefiel allen. Nach mittlerweile einer Woche war der Wissensdrang der Teilnehmer weiterhin ungebrochen, standen doch mit der Hubbrücke Kattwyk und der Klappbrücke zwei außergewöhnlich große bewegliche Brücken auf dem Programm. Den Abschluss bildete die Besichtigung des Autobahnausbaus der BAB A14 nahe Güstrow. Neben einem semi-integralen Stahlverbundtragwerk konnten wir eine Wildbrücke in Massivbauweise in Augenschein nehmen. Am Freitag, den 18.08.2017, erreichten wir gegen Abend wieder Dresden.
Das Durchweg positive Feedback seitens der Studentinnen und Studenten freute uns sehr. Besonderer Dank gilt einerseits unseren Helfern vor Ort, die sich viel Zeit für die Führungen genommen hatten, aber auch unseren finanziellen Unterstützern. Wir würden uns freuen, auch im kommenden Jahr wieder eine Brückenexkursion durchführen zu können und den Studierenden somit ein einmaliges Erlebnis während ihrer Studienzeit zu bereiten.
Oliver Steinbock und Sebastian May