Entwicklung eines neuen Glasverbundsystems
Das Institut für Baukonstruktion konnte wieder einen Forschungsantrag erfolgreich platzieren. Das von der AiF in Berlin geförderte Forschungsprojekt Photochrom funktionalisierte thermoplastische Polysaccharide für neuartige Glasverbunde soll einen vielversprechenden neuen Glasverbundstoff für den Einsatz im Glasbau entwickeln. Das Hauptziel ist, die bisher dominierende PVB-Folie, die für den Verbund mehrere Glasschichten zu Verbundgläsern verwendet wird, durch Polysaccharide zu ersetzen. Durch die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, aus denen die Polysaccharide hergestellt werden, soll ein Beitrag zur Ressourcenschonung fossiler Kohlenstoffquellen erfolgen.Der zweite Ansatz besteht in der Einbringung schaltender Farbstoffe in diese transparenten Verbundstoffe. Ähnlich wie die bekannten Brillengläser, die je nach Sonnenintensität immer dunkler oder wieder heller werden, sollen großformatige Verbundgläser entwickelt werden, die angeregt durch Sonnenstrahlung ihre Transmissionseigenschaften ändern. Damit könnten im Unterschied zu elektrochromen Lösungsansätzen unvergleichlich preiswertere schaltende Gläser erzeugt werden.
Das Institut für Baukonstruktion an der TU Dresden wird im Zuge des Forschungsprojekts Prüfmethodiken für klein- und großformatigen Prüfkörper aus dem neuartigen Verbundglas zwecks Beurteilung ihrer Verwendbarkeit im Bauwesen entwickeln und umsetzen. Die Laufzeit beträgt 30 Monate. Weitere Forschungspartner im Forschungsprojekt sind die INNOVENT Technologieentwicklung e.V. Jena, die Friedrich-Schiller-Universität Jena, Synthon Chemicals GmbH & Co. KG Wolfen, das Hermsdorfer Institut für technische Keramik e.V., die OMPG mbH Rudolstadt-Schwarza und die SGT Sicherheitsglastechnik Oelsnitz (Vogtl.) GmbH.