Klimawandel

UVS
11. November 2009
Wissenschaftliche ZeitschriftTitel der letzten Ausgabe: Wissenschaftliche Zeitschrift 58

In der jüngsten Ausgabe der Wissenschaftlichen Zeitschrift der Technischen Universität Dresden zum Thema „Klimawandel. Was verändert sich und wie reagieren wir darauf?“ sind auch drei Beiträge von Mitarbeitern der Fakultät Bauingenieurwesen abgedruckt.

Dr.-Ing. Sascha Kayser vom Institut für Stadtbauwesen und Straßenbau schreibt über „Auswirkungen klimatischer Veränderungen auf die Dauerhaftigkeit von Verkehrsflächen mit Asphaltdecke„. Asphaltstraßenkonstruktionen werden sowohl durch den Verkehr als auch thermisch, hervorgerufen durch die klimatischen Umgebungsbedingungen, belastet. Veränderungen dieser Klimabedingungen wirken sich unmittelbar auf die Steifigkeit und somit die Widerstandsfähigkeit gegenüber den in die Straßenbefestigungen eingetragenen Verkehrslasten aus. Zukünftige klimatische Veränderungen können, werden sie nicht rechtzeitig und zutreffend erfasst sowie bei der Dimensionierung von Asphaltstraßenkonstruktionen adäquat berücksichtigt, zu einer frühzeitigen substanziellen Schädigung (Ermüdung) großer Teile des Straßenverkehrsnetzes führen. Für einen sowohl im ökonomischen als auch im ökologischen Sinn nachhaltigen Straßenbau ist es notwendig, umfangreiche Kenntnisse zu den Belastungsfaktoren einer Straße sowie zu deren zukünftigen Entwicklungen zu erlangen.

Prof. Hans-Burkhard Horlacher, Dipl.-Ing. Thomas Kopp, Dr. Ing. habil. Dirk Carstensen und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Stamm vom Institut für Wasserbau und Technische Hydromechanik untersuchten „Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft – Potenziale möglicher Flutpolder an der Elbe„. Im Rahmen des Forschungsverbundvorhabens „Veränderung und Management der Risiken extremer Hochwasserereignisse in großen Flussgebieten – am Beispiel der Elbe“ wurden verschiedene Handlungsstrategien zur Verringerung potenzieller Hochwasserrisiken unter Berücksichtigung des Klimawandels untersucht. Risiko wird als Produkt aus Schaden und Eintrittswahrscheinlichkeit definiert. Eine Möglichkeit zur Minderung des Risikos infolge von Hochwasserereignissen besteht demnach in der Beeinflussung der Eintrittswahrscheinlichkeit bzw. aus wasserwirtschaftlicher Sicht dem damit einhergehenden Hochwasserabfluss. Der vorliegende Beitrag zeigt Möglichkeiten der Hochwasserscheitelabsenkung mithilfe potenzieller, gesteuerter Flutpolder an der Elbe als Reaktion auf eine mögliche Erhöhung der Hochwasserrisiken infolge des Klimawandels auf. Diesbezüglich werden die angewendeten Modelle zur numerischen Berechnung der hydrologischen und hydraulischen Verhältnisse, die Auswahl von Standorten, wasserbauliche Grobkonzeptionen sowie Besonderheiten bei der Bemessung potenzieller Flutpolder an der Elbe erläutert.

Prof. Dr.-Ing. Bernhard Weller und Dipl.-Ing. Friedrich May vom Institut für Baukonstruktion betrachten „Bauforschung und Bauen mit Klimaschutz- und Klimaanpassungszielen„. Unaufhaltsame und schwer abschätzbare Klimaveränderungen stellen uns heute und in Zukunft vor neue und immer komplexere Herausforderungen in Bezug auf unser Lebensumfeld und unsere Lebensbedingungen. Mit dem Forschungsprojekt REGKLAM nimmt sich ein interdisziplinäres Team dieser Problematik an und sucht nachhaltige, integrierbare, innovative Lösungen ausgehend von der Region Dresden, die langfristige Strategien und Umsetzungsempfehlungen zur Eingrenzung möglicher wirtschaftlicher und gesundheitlicher Schäden fordert. Den Teilbereich „Bauliche und Städtebauliche Struktur“ leitet das Institut für Baukonstruktion der TU Dresden. Ergebnisse aus der Klimaschutz-Forschung beeinflussen mittlerweile das Bauwesen: Niedrigenergiestandards, Passivhauskonzepte und energetische Sanierungen bewähren sich bei Neubauten wie im Gebäudebestand.

Mit dem vorliegenden Band 58 stellt die Wissenschaftliche Zeitschrift (WZ) – als letzte der an den Universitäten und Hochschulen der DDR existierenden wissenschaftlichen Zeitschriften – ihr Erscheinen ein. Die WZ wurde 1951 gegründet. „Bei aller Wandlungsfähigkeit, die die Wissenschaftliche Zeitschrift über ein halbes Jahrhundert bewiesen hat, kann sie den heutigen veränderten Publikumsbedingungen für wissenschaftliche Fachbeiträge einerseits und dem ebenfalls geänderten Leseverhalten der Mehrheit ihrer Zielgruppe andererseits nicht mehr Rechnung tragen“, schreiben Prof. Hermann Kokenge als Herausgeber und Dipl.-Journ. Uta Hendlmeier als langjährige Chefredakteurin im Vorwort. Die TU Dresden wolle die „vielfältigen inhaltlichen Aspekte ihres wissenschaftlichen Lebens“ zukünftig in andere Publikationen und Publikationsformen einfließen lassen.

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