Dresdner Stahlbaufachtagung 2016

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Blick in den Vortragssaal. Foto:Lars Werner

Am 10. März 2016 fand die Dresdner Stahlbaufachtagung zum nunmehr zehnten Mal statt. Zum Jubiläum konnten die Veranstalter, das Institut für Stahl- und Holzbau der TU Dresden und die Bauakademie Sachsen, rund 200 Gäste begrüßen. Die Tagung wurde wie in den vergangenen Jahren durch bauforumstahl e. V., die Forschungsvereinigung Stahlanwendung e. V. (FOSTA), die Ingenieurkammer Sachsen, den Verband Beratender Ingenieure (VBI), den Verlag Ernst & Sohn und die Baukammer Berlin unterstützt.

Unter dem diesjährigen Motto „Stand und Entwicklungen in der Europäischen Stahlbaunormung“ war die überwiegende Zahl der Vorträge den Eurocodes für den Stahlbau, deren Entwicklung und Fortschreibung gewidmet. Ergänzend hierzu wurden Themen der Stahlbauforschung, die Ausführung von Stahltragwerken nach EN 1090 sowie die Planung und Ausführung von Großbrücken in Stahl- und Verbundbauweise behandelt. Zu den jeweiligen Fachthemen trugen ausgewiesene Referenten aus Lehre, Forschung und Praxis vor. Dazu gehörten Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden), Dipl.-Ing. Matthias Albiez (Versuchsanstalt für Stahl, Holz und Steine, Karlsruher Institut für Technologie (KIT)), Priv.-Doz. Dr.-Ing. habil. Bettina Brune (Technische Universität Dortmund), Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Gerhard Lener (Universität Innsbruck), Ass. Prof. Dipl.-Ing. Dr. techn. Andreas Taras (TU Graz, seit dem 1. April 2016 an der Universität der Bundeswehr München), Prof. Dr.-Ing. Michael Volz (Hochschule Offenburg), Dr.-Ing. Markus Porsch (HRA Ingenieurgesellschaft) und Prof. Dr.-Ing. Klaus Thiele (Technische Universität Braunschweig).

Die Pausen boten den Teilnehmern neben der Versorgung mit Speisen und Getränken auch den Rahmen für vertiefende Fachdiskussionen und den persönlichen Austausch. Im Foyer präsentierten Aussteller ihre Produkte und Dienstleistungen. Die Resonanz der Teilnehmer und Referenten war sehr positiv. Dies motiviert die Veranstalter, im kommenden Jahr am 29. März 2017 die Dresdner Stahlbaufachtagung mit Themen zur Normung, Berechnung und Ausführung rund um den Stahl- und Verbundbau fortzusetzen.

Den vollständigen Bericht der Stahlbaufachtagung 2016 finden Sie hier.

Verleihung des Züblin-Stahlbau-Preises 2014

UVS
27. Juni 2014
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Jury und Nominierte des Züblin-Stahlbau-Preises 2014. Die Preisträger: Claudia Schlenger (mittl. Reihe, 1.v.r.), Anna Vogel (vord. Reihe, 1.v.r.), Marika Wagner (vord. Reihe, 2.v.r.). Foto: Lars Sieber

Aufgrund der durchweg hohen fachlichen Qualität nominierte die Jury, bestehend aus Ulrich Pfabe von der Züblin Stahlbau GmbH Hosena, Dr. Christian Dehlinger Ed. Züblin AG Stuttgart sowie Prof. Dr. Richard Stroetmann und Jun.-Prof. Dr. Jörg R. Noennig der TU Dresden, in diesem Jahr insgesamt sieben Arbeiten, deren Vielfalt von Entwürfen für Brücken, Einkaufsmärkten und Paketverteilungszentren über Untersuchungen zum Sprödbruch und zum Schweißen alter Baustähle bis hin zu einer wissenschaftlichen Arbeit über die Berücksichtigung des Verfestigungseffektes bei der Bemessung von Stahl- und Verbundkonstruktionen reichte. Die Nominierten hatten am Vormittag des 26. Juni 2014 die Gelegenheit, der Jury ihre eingereichten Werke in einem Vortrag zu präsentieren und sich einer kurzen Diskussion zu stellen.

Die Preisverleihung fand noch am selben Tag im Rahmen des Bauballs 2014 statt, der traditionell von den Studierenden des 6. Fachsemesters des Studiengangs Bauingenieur­wesen im Rahmen ihres Bergfestes veranstaltet wird. Die hohe Wertigkeit der Arbeiten, die  Ulrich Pfabe und Prof. Dr. Richard Stroetmann in ihren Ansprachen würdigten, spiegelte sich auch in der Preisvergabe wider. Die Jury teilte den insgesamt mit 3000 Euro dotierten Preis auf drei Preisträger auf.

Einen zweiten Preis erhielt  Marika Wagner mit ihrer Projektarbeit zum Thema „Berücksichtigung des Verfestigungseffektes bei der Bemessung von Stahl- und Stahl-Beton-Verbundkonstruktionen“, die sich mit der Nutzung von Tragreserven im Verfestigungsbereich von Baustählen oberhalb der Streckgrenze auseinandersetzt.  Anna Vogel wurde für ihren Entwurf eines „Prototyp eines intra-urbanen Paketverteilzentrums für den Standort Dresden Friedrichstadt“ ebenfalls mit einem zweiten Preis ausgezeichnet.

Die Projektarbeit von Claudia Schlenger über „Optimale Fahrbahnsysteme für Stahlverbund-Balkenbrücken mit mittleren Stützweiten“ wurde von der Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Inhalt ihrer Arbeit ist die Untersuchung und der Vergleich verschiedener Fahrbahnsysteme für Straßenbrücken, deren Optimierung und Beurteilung in technischer, wirtschaftlicher und gestalterischer Hinsicht. Claudia Schlenger konnte die Jury durch ihre tiefgehende, gründliche und ideenreiche Bearbeitung dieses Themas und ihre aufschlussreiche fachkompetente Präsentation zweifelsfrei als würdige Preisträgerin überzeugen.

In seiner Ansprache würdigte Prof. Dr. Richard Stroetmann vom Institut für Stahl- und Holzbau der TU Dresden noch einmal die hervorragende Zusammenarbeit mit der Züblin Stahlbau GmbH Hosena und das besondere Engagement des Unternehmens, das mit der Förderung von Exkursionen und dem Bauball, der Betreuung von Studien- und Abschluss­arbeiten sowie der Stiftung von Stipendien weit über die Auslobung des Züblin-Stahlbau-Preises hinausreicht und den Studierenden der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden zugute kommt.

Stahlbau-Exkursion 2014

GruppenfotoDie diesjährige Stahlbau-Exkursion führte 35 Studierende des 4. bis 10. Semesters sowie des Studiengangs ACCESS unter Begleitung von Prof. Richard Stroetmann und Dipl.-Ing. Thomas Faßl vom Lehrstuhl für Stahlbau zur Firma Goldbeck Ost GmbH in Treuen und zum Elbe-Stahlwerk Feralpi GmbH nach Riesa.

Nach der Ankunft in Treuen wurden wir von Frank Soppa, Mitglied der Geschäftsleitung, freundlich in Empfang genommen. Frank Soppa stellte der Exkursiongruppe das Unternehmen Goldbeck, dessen Produkte und Dienstleistungen vor und betonte die Wichtigkeit der Wertegemeinschaft für den Erfolg der Firma. Anhand ausgewählter Projekte zeichnete Soppa ein interessantes Portfolio des Unternehmens, das vom schlüsselfertigen Bürobau bis hin zum Hallen- und Parkhausbau reicht. Er lobte die gute Zusammenarbeit mit der TU Dresden, deren Ausbildungsqualität und zeigte den Studierenden mögliche Tätigkeiten im Unternehmen auf.

Anschließend besichtigten die Studentinnen und Studenten, aufgeteilt in fünf Gruppen, verschiedene Fertigungsstationen im Werk. Der Rundgang führte von der Stahlbaufertigung über die Feinblechverarbeitung bis hin zur Fenster- und Türenproduktion, die für das schlüsselfertige Bauen ebenfalls notwendig ist. Aufgrund der Verlagerung vieler Fertigungs- und Montageschritte von der Baustelle in das Werk ist es Goldbeck möglich, mit Hilfe einer modularen Bauweise sehr kurze Montage- und Bauzeiten bei gleichzeitig hoher Qualität zu erreichen.

Nach dieser aufschlussreichen Werksführung und einem Mittagsimbiss auf freundliche Einladung der Fa. Goldbeck setzte die Exkursionsgruppe ihren Weg Richtung Riesa zur ESF Elbe-Stahlwerke Feralpi GmbH fort – einem der größten Arbeitgeber der Region. Mit freundlicher Unterstützung von Katrin Paape, Assistentin der Werksleitung, wurde eine Führung durch das Werk ermöglicht. Markus Reinartz, Leiter der Walzstraße, und Marcel Götze, Projektingenieur im Unternehmen, empfingen die Studierenden. Nach einem kurzen Einführungsvortrag und der Vorstellung des Unternehmens, das hauptsächlich Betonstabstahl sowie Walzdraht produziert und sich in besonderem Maße um eine steigende Umweltfreundlichkeit des Werkes bemüht, starteten die Studierenden in zwei Gruppen zum Werksrundgang.

Zu Beginn wurde der Antransport, die Trennung sowie die Lagerung des Stahlschrottes begutachtet, der zur Produktion von neuem Stahl im Elektrolichtbogenofen nötig ist. Die Besichtigung des Elektrolichtbogenofens war nicht möglich, weil wegen der Installation eines Kessels zur Dampfgewinnung die Schmelzstätte zum Kesselhaus deklariert wurde. Dennoch konnten die Studierenden die Reaktionen im Elektrolichtbogenofen annähernd miterleben, da bei der Besichtigung der Pfannenbehandlung im nebenan liegenden Ofen gerade eine neue Charge Schrott erschmolzen wurde. Nach der Pfannenbehandlung, bei der aufgrund der Endprodukte (Betonstabstahl, Walzdraht) keine besonders hohen Ansprüche an die Schmelze gestellt werden, besichtigten die Studierenden den Verguss der Schmelze in die Kupferkokillen und die auf der Stranggussanlage produzierten Knüppel. Diese Halbzeuge, die bis zu 13,5 m lang produziert werden können, werden entweder abgekühlt und anschließend zwischengelagert oder direkt der Weiterverarbeitung in der Walzstraße zugeführt. Die Quote der Heißverarbeitung soll in Zukunft von aktuell 45% auf bis zu 80% gesteigert werden. Die Exkursionsgruppe folgte dem Produktionsweg der rotglühenden Knüppel von der Stranggussanlage bis zum abgelängten Vorprodukt. In einem erdgasbeheizten Hubherdofen werden diese bis auf 1200°C erwärmt. Anschließend konnte die Gruppe das Auswalzen der Knüppel zu Walzdraht beobachten. Ein Knüppel der Abmessungen 0,16 x 0,16 x 12m erreicht bei einem Walzdrahtdurchmesser von 6 mm immerhin eine Länge von knapp 11 km! Während der Werksführung ergaben sich zahlreiche Fragen, die von den Mitarbeitern des Unternehmens fachkompetent und verständlich beantwortet wurden.

Auch haben wir uns sehr über die spontanen englisch-sprachigen Führungen beider Unternehmen für unsere internationalen Studierenden gefreut.

Erfolgreicher Abschluss der Dresdner Stahlbaufachtagung 2014

Egbert Müller
25. Mai 2014

Stahlbaufachtagung 2014Am 20. März fand im Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden die 8. Dresdner Stahlbaufachtagung zu dem Thema „Neubau und Bauen im Bestand auf der Grundlage der Europäischen Bemessungs- und Ausführungsnormen“ statt. Die Eurocodes für den Stahl- und Verbundbau und deren Nationalen Anhänge sind in den meisten Bundesländern seit dem 1. Juli 2012 und in den Ländern mit Übergangsregelung seit dem 31. Dezember 2013 verbindlich anzuwenden. In der Praxis haben sich inzwischen eine Vielzahl von Detailfragen zur Interpretation der Vorschriften und der richtigen Anwendung ergeben. Parallel dazu erfolgt die Weiterentwicklung der Eurocodes und die Vorbereitung einer Neuauflage, bei der Fehler beseitigt, Regelungslücken geschlossen sowie neue Entwicklungen und Erkenntnisse einfließen werden.

Zu den Vortragenden gehörten Dr. Volker Cornelius (Präsident des VBI), Prof. Dr. Richard Stroetmann (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden), Prof. Dr. Udo Peil (TU Braunschweig), Dr.-techn. Andreas Taras (Institut für Stahlbau, TU Graz), Dipl.-Ing. Stephan Schneider (Lehrstuhl für Stahlbau, TU Dortmund), Dipl.-Ing. Jörg Korth (IMO Leipzig GmbH), Prof. Dr.-Ing. Michael Volz (Fakultät Maschinenbau und Verfahrenstechnik, Hochschule Offenburg), Dipl.-Ing. Lars Sieber (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden), Dr. rer.-nat. Andreas Schütz (Corroconsult GmbH, Hamburg) und Dipl.-Ing. Frank Soppa (GOLDBECK Ost GmbH). Die Moderation der Tagung übernahm Dr. Armin Franke (Vorstand des bauforumstahl e. V. und Leiter der Niederlassung Josef Gartner GmbH, Würzburg).

Neben den Vorträgen bot die Tagung den Teilnehmern die Möglichkeit zu Fachgesprächen und dem persönlichen Austausch. Hersteller und Dienstleister präsentierten im Foyer des Hörsaalzentrums ihre Produkte und Leistungen. Die Resonanz der Teilnehmer und Referenten war durchweg sehr positiv. Dies motiviert die Veranstalter, auch im kommenden Jahr die Dresdner Stahlbaufachtagung mit Themen zur Normung, Berechnung und Ausführung rund um den Stahlbau fortzusetzen.

Stahlbaufachtagung: Neubau und Bauen im Bestand

Die Dresdner Stahlbaufachtagung 2014 (Webseite mit Anmeldemöglichkeit) beschäftigt sich mit dem Thema Neubau und Bauen im Bestand auf der Grundlage der europäischen Bemessungs- und Ausführungsnormen. Sie findet statt am 20. März von 9 – 17.30 Uhr im Hörsaal 4 des Hörsaalzentrums der TU Dresden an der Bergstraße.

Die inhaltliche Einarbeitung und Auseinandersetzung mit dem umfangreichen Normenwerk der Eurocodes und deren Bezugsnormen
hat für viele Ingenieure erst begonnen. Eine Vielzahl von Detailfragen haben sich bereits ergeben, sei es die zutreffende
Interpretation der Vorschriften oder die richtige Umsetzung. Inzwischen finden bereits die Weiterentwicklung der Eurocodes und
die Vorbereitung einer Neuauflage statt, bei der Fehler beseitigt, Regelungslücken geschlossen sowie neue Entwicklungen und
Erkenntnisse einfließen werden.

In Abstimmung auf die Themen der vergangenen Jahre widmet sich die Dresdner Stahlbaufachtagung 2014 den Einwirkungen aus Wind und deren dynamische Effekte, der Querschnittstragfähigkeit unter Berücksichtigung von Teilplastizierungen, der Stabilität von Trägern und Stützen und deren Aussteifung, der Berechnung und Ausführung geschraubter und geschweißter Verbindungen, der Ertüchtigung und Werkstoffbeurteilung von Flussstahlkonstruktionen, der Erneuerung und Instandsetzung von Korrosionsschutzsystemen durch Beschichtungssysteme sowie der Planung und Ausführung des Flugzeughangars der Air-Berlin in Schönefeld.

Wie in den vergangenen Jahren tragen ausgewiesene Referenten zu den jeweiligen Fachthemen vor und stellen ihre Manuskripte im
Tagungsband zur Verfügung.

Die Fachtagung richtet sich an Planungsbüros, Baufirmen, Ingenieure und Konstrukteure sowie alle Personen, die sich inhaltlich
und praxisorientiert mit den Eurocodes sowie der Ausführung und Instandsetzung von Stahl- und Verbundkonstruktionen auseinandersetzen möchten.

Förderpreis des Deutschen Stahlbaues 2014 ausgelobt

UVS
13. Dezember 2013

Der Studierendenwettbewerb für den Nachwuchs der Architekten und Bauingenieure prämiert alle zwei Jahre fortschrittliche Ideen und Lösungen für Stahlkonstruktionen auf den Gebieten des Hoch- und Brückenbaues. Bei offener Aufgabenstellung werden zum Förderpreis des Deutschen Stahlbaues Entwürfe und Arbeiten zur kompletten Bandbreite der Einsatzfelder des Baustoffes Stahl eingereicht. Dabei zeigt sich, dass die Entwürfe der Studierenden sich an realen Bauaufgaben und aktuellen Themenstellungen orientieren.

Prämiert werden Studienarbeiten, die bei Auslobung maximal 3 Jahre fertig gestellt sind, in der Bundesrepublik Deutschland entstanden sind oder von Studierenden mit deutscher Staatsangehörigkeit im Ausland verfasst wurden. Die Höhe des Preisgeldes beträgt insgesamt 8.000 EURO. Bewerben können sich Einzelpersonen, Arbeitsgemeinschaften und interdisziplinäre Arbeitsgruppen. Die besten Arbeiten werden am Tag der Stahl.Architektur anlässlich des Deutschen Stahlbautages vorgestellt.

Die Wettbewerbsergebnisse werden im Anschluss in verschiedensten Formaten verbreitet, eine Dokumentation mit insgesamt ca. zehn Einreichungen wird erstellt.
Die Preise der Studienarbeiten vom Förderpreis des Deutschen Stahlbaues werden in einer Wanderausstellung zusammen mit den Projekten aus dem Preis und Ingenieurpreis des Deutschen Stahlbaues vorgestellt. Diese wird an Universitäten und Hochschulen, Architekten- und Ingenieurkammern sowie bei Architekturforen gezeigt.

Verleihung des Züblin-Stahlbau-Preises 2013

Jury und Nominierte des Züblin-Stahlbau-Preises 2013. Die Preisträger: Thomas Faßl (mittl. Reihe, 3.v.l.), Andra Corina Buescu (vord. Reihe, Mitte), Richard Wendt (mittl. Reihe, 1.v.r.)

Am 27. Juni 2013 wurde der Züblin-Stahlbau-Preis zum dritten Mal vergeben. Mit dem Preis werden herausragende Studien-, Projekt- und Diplomarbeiten von Studentinnen und Studenten sowie Dissertationen von Wissenschaftler*innen der Fakultäten Bauingenieurwesen und Architektur der Technischen Universität Dresden im Entwurf, der Berechnung und Ausführung von Stahl- und Verbundbaukonstruktionen sowie Metallfassaden und -dächern im Hoch-, Industrie- und Ingenieurbau gewürdigt.

Aufgrund der durchweg hohen fachlichen Qualität nominierte die Jury, bestehend aus Ulrich Pfabe und Hagen Urban der Züblin Stahlbau GmbH Hosena, Dr. Christian Dehlinger Ed. Züblin AG Stuttgart sowie Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann und Jun.-Prof. Dr.-Ing. Jörg R. Noennig der TU Dresden, in diesem Jahr insgesamt zehn Arbeiten, deren Vielfalt von Entwürfen für Brücken, Schiffshebewerke und Kulturbauten über Untersuchungen zu Montagezuständen im Brückenbau bis hin zu wissenschaftlichen Arbeiten über die Nachhaltigkeit und Ermüdung von Stahl- und Verbundkonstruktionen reichte. Die Nominierten hatten am Vormittag des 27. Juni 2013 die Gelegenheit, der Jury ihre eingereichten Werke in einem Vortrag zu präsentieren und sich einer kurzen Diskussion zu stellen.

Die Preisverleihung fand noch am selben Tag im Rahmen des Bauballs 2013 statt, der traditionell von den Studierenden des 6. Fachsemesters des Studiengangs Bauingenieurwesen im Rahmen ihres Bergfestes veranstaltet wird. Die hohe Wertigkeit der Arbeiten, die Dipl.-Ing. Hagen Urban und Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann in ihren Ansprachen würdigten, spiegelte sich auch in der Preisvergabe wider. Die Jury teilte den insgesamt mit 3000 Euro dotierten Preis auf drei Preisträger auf.

Einen zweiten Preis erhielt Andra Corina Buescu M.Sc. mit ihrer Projektarbeit zum Thema „Sustainability of composite slabs in steel construction“, die sich mit verschiedenen Konstruktionsformen von Verbunddecken, den Einsatz von höheren Stahlfestigkeiten und deren Nachhaltigkeit auseinandersetzt. Richard Wendt wurde für seinen „Entwurf einer Eisenbahnbrücke über die Lippe“ ebenfalls mit einem zweiten Preis ausgezeichnet. Beeindruckend fand die Jury den umfassenden Ansatz bei der Bearbeitung, die Realitätsnähe für die praktische Umsetzung wie auch die Bearbeitungstiefe.

Die Diplomarbeit von Dipl.-Ing. Thomas Faßl zum „Einsatz höherfester Stähle unter zyklischen Beanspruchungen“ wurde von der Jury mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Inhalt der Arbeit ist, den Einfluss höherer Streckgrenzen auf die Ermüdungsfestigkeit und innovativer Schweißnahtnachbehandlungsverfahren zur Verbesserung der Ermüdungsfestigkeit herauszuarbeiten sowie Einsatzpotentiale für ermüdungsbeanspruchte Konstruktionen, wie Brücken und Kranbahnanlagen, aufzuzeigen. Thomas Faßl konnte die Jury durch die tiefgehende gründliche und ideenreiche Bearbeitung dieses Themas und seine aufschlussreiche und fachkompetente Präsentation überzeugen.

In seinen Schlussworten würdigte Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann vom Institut für Stahl- und Holzbau der TU Dresden noch einmal die hervorragende Zusammenarbeit mit der Züblin Stahlbau GmbH Hosena und das besondere Engagement des Unternehmens, das mit der Förderung von Exkursionen und sozialen Projekten des Bauballs, der Betreuung von Studien- und Abschlussarbeiten sowie der Stiftung von Stipendien weit über die Auslobung des Züblin-Stahlbau-Preises hinaus reicht und den Studierenden der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden zu Gute kommt.

Große Stahlbau-Exkursion 2013

Teilnehmer*innen der Stahlbau-Exkursion 2013

In der Pfingstwoche fand die nunmehr vierte große Stahlbau-Exkursion für Studentinnen und Studenten der Fakultät Bauingenieurwesen der TU Dresden statt. Den insgesamt 47 Teilnehmer*innen des 4. bis 10. Fachsemesters, begleitet durch Prof. Richard Stroetmann und die wissenschaftlichen Mitarbeiter Jörn Scheller und Thomas Faßl vom Lehrstuhl für Stahlbau, wurde im Norden Deutschlands ein fachlich hochwertiges und abwechslungsreiches Programm geboten. Neben der Besichtigung des alten und neuen Schiffshebewerkes in Niederfinow besuchte die Reisegruppe am ersten Tag der Exkursion auch das Stahl- und Walzwerk der Peiner Träger GmbH, bevor sie am Abend Hamburg erreichte. Am zweiten Tag wurde die Exkursion zunächst in Hamburg fortgesetzt. Im Stahlwerk von Arcelor Mittal konnten die Studierenden aus nächster Nähe die Stahlerzeugung im Elektrolichtbogenofen bestaunen. Am restlichen Tag stand dann die Besichtigung von besonderen Brückenbauwerken in Hamburg und Itzehoe im Vordergrund. Einen Höhepunkt stellte die Besichtigung der Rendsburger Hochbrücke, einem Wahrzeichen der Ingenieurbaukunst, am letzten Tag der Exkursion dar. Außerdem konnte die Reisegruppe auf dem Rückweg nach Dresden noch Einblicke in die Werft Nobiskrug und die Stahlbaufertigung von Eiffel Deutschland GmbH in Hannover gewinnen.

Stahl- und Verbundtragwerke nach den Eurocodes

Doppeldiplom-StudentenBestens besuchte Stahlbaufachtagung. Bild: Thomas Faßl

Am 29. März fand die 6. Dresdner Stahlbaufachtagung im Hörsaalzentrum der Technischen Universität Dresden statt. Die Veranstalter, das Institut für Stahl- und Holzbau der Technischen Universität Dresden und die Bauakademie Sachsen, konnten über 320 Gäste begrüßen – deutlich mehr als in den Vorjahren.

Zum 1. Juli 2012 werden die Eurocodes in Deutschland bauaufsichtlich eingeführt. Aus diesem Grund stand die Stahlbaufachtagung 2012 ganz im Zeichen der Umstellung der nationalen Regelwerke auf die europäische Normung. Neben Beiträgen zur Bemessung von Stahl- und Verbundtragwerken, Schweißnähten und Verbundanschlüssen nach Eurocode, widmeten sich die Referenten auch verschiedenen Wand-, Decken- und Dachsystemen, dem Feuerverzinken tragender Stahlbauteile und der neuen Ausführungsnorm DIN EN 1090. Zu den Vortragenden gehörten Dipl.-Ing. Ralf Luther (Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes), Prof. Dr. Richard Stroetmann (Institut für Stahl- und Holzbau, TU Dresden), Prof. Dr. Rolf Kindmann (Lehrstuhl für Stahl-, Holz- und Leichtbau, Ruhr-Universität Bochum), Dr. Karsten Kathage (Vizepräsident des Deutschen Institut für Bautechnik), Prof. Dr. Thomas Ummenhofer (Karlsruher Institut für Technologie – Stahl- und Leichtbau), Prof. Dr. Ulrike Kuhlmann (Institut für Konstruktion und Entwurf, Universität Stuttgart), Prof. Wolfgang Kurz (Fachgebiet Stahlbau, Universität Kaiserslautern), Dr. Ralf Podleschny (Geschäftsführer des Industrieverbandes für Bausysteme und Metallleichtbau), Prof. Dr. Markus Feldmann (Lehrstuhl für Stahlbau und Leichtmetallbau, RWTH Aachen) und Dipl.-Ing. Thomas Fackler (schlaich bergermann und partner, Stuttgart). Herr Dipl.-Ing. Gregor Nüsse MSc von der Forschungsvereinigung Stahlanwendung e.V. (FOSTA) führte fachlich kompetent und eloquent durch das Programm der Fachtagung. Die Vorstellung des Terminalgebäudes des neuen Flughafens Berlin-Brandenburg-International bildete den interessanten Schlussvortrag.

Die Stahlbaufachtagung ging mit vielen neuen Erkenntnissen und anregenden Diskussionen zu Ende. In seinem Schlusswort ermutigte Prof. Stroetmann noch einmal alle Teilnehmer, der Einführung der DIN EN Eurocodes mit Offenheit und einer positiven Grundeinstellung anzugehen. Die Teilnehmer nutzten die Pausen für intensive Fachdiskussionen und informierten sich bei den Ausstellern im Foyer. Zu diesen zählten die Unternehmen Pfeifer Seil- und Hebetechnik, Tekla, IQSoftware, RW Sollinger Hütte und CENO TEC. Die Resonanz der Teilnehmer und Referenten war wie im letzten Jahr sehr positiv und veranlasst die Veranstalter, auch im kommenden Jahr die Dresdner Stahlbaufachtagung mit interessanten Themen durchzuführen.

Preisverleihung des ZÜBLIN-Stahlbau-Preises 2011

Die Preisträger des ZÜBLIN StahlbaupreisesDie Preisträger des ZÜBLIN Stahlbaupreises in Reihe eins: Steffen Oertel, Christine Franz und Lars Werner

Drei Preisträger teilen sich den erstmal verliehenen ZÜBLIN Stahlbaupreis. Während einer Festveranstaltung am vergangenen Freitag im Festsaal des Rektorats der Technischen Universität Dresden würdigte Prof. Dr.-Ing. Richard Stroetmann vom Institut für Stahl- und Holzbau die Preisträger: Die Diplomarbeit zu „Orthoverbundfahrbahnplatten im Straßenbrückenbau“ von Steffen Oertel wurde mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Lars Werner („Entwicklung eines praxisorientierten Verfahrens zur Berechnung des Schweißverzuges von stahltypischen Konstruktionen“) und Christine Franz („Bemessung von Stahlbauten nach DIN EN 1993-1“) erhielten jeweils den zweiten Preis. Die Diplomanten stellten Ihre ausgezeichneten Arbeiten in einem kurzen Vortrag vor.

Sieben Absolventen des Bauingenieurwesens und der Architektur waren mit ihren Diplomarbeiten, die sich mit unterschiedlichen Themengebieten des Stahlbaus auseinandersetzten, für den Preis nominiert. Wegen der insgesamt hohen Qualität der Bewerber entschied sich die Jury, den mit 3.000 EUR dotierten Preis aufzuteilen. Zur feierlichen Festveranstaltung begrüßte Ulrich Pfabe (Geschäftsführer der Firma ZÜBLIN Stahlbau GmbH) die Anwesenden und stellte die Unternehmen Züblin Stahlbau und Ed. Züblin AG vor. Prof. Stroetmann würdigte die gute und erfolgreiche Zusammenarbeit mit Züblin Stahlbau, die mit Einladungen zu Exkursionen, der Unterstützung der sozialen Bauballprojekte und dem Züblin-Stahlbau-Preis den Studentinnen und Studenten der Fakultät Bauingenieurwesen zugute kommen.

Die Festansprache widmete Dr. Christian Dehlinger (Abteilungsleiter des Konstruktiven Ingenieurbaus der Firma Ed. Züblin AG) dem Thema „Planungswerkzeuge der Zukunft -nicht nur für den Stahlbau“. „Mit dem rasanten technischen Fortschritt müssen auch die Bauingenieure und Architekten mithalten und zu neuen Planungswerkzeugen greifen“, sagte er. Wie in der Automobilindustrie sollten auch im Bauwesen komplexe Gebäudemodelle (Building Information Modell) erstellt werden, auf die die einzelnen Gewerke zugreifen und ihre Information einarbeiten bzw. sich ihre Daten herausfiltern könnten.

Musiker des Ensembles „Reni and the Rhythm Boys“ umrahmten die Veranstaltung musikalisch. Bei dem anschließenden Empfang fand ein reger Austausch zwischen den Preisträgern, Studierenden, den Angehörigen von Züblin und weiteren Anwesenden statt. Zu den prominenten Gästen gehörten u. A. Hans-Joachim Rühlig, Vorstand der Eduard Züblin AG, und Ralf Luther, Präsident des Deutschen Stahlbauverbandes.