C³ – systemische Innovation

UVS
17. Dezember 2014

In der Reihe der Doktorandenvorträge des Instituts für Massivbau hält Matthias Tietze am morgigen Donnerstag (18.12.14, ab 9:30 Uhr im Raum BEY 67) einen Vortrag zum Thema „C³ – systemische Innovation | Wertschöpfungsanalyse – Herausforderung, Zielstellung, Vorgehen“.

Carbonbeton wird, auf Grund der globalen Herausforderungen, wie z. B. die steigende Urbanisierung und der hohe Ressourcenverbrauch, sowie der Lebensdauer verkürzenden Korrosion von Stahlbeton, das Material der Zukunft im Bauwesen. Im Projekt C³ – Carbon Concrete Composite soll Carbonbeton bis 2020 entwickelt und ein Transfer in den Markt realisiert werden.

Das ist eine sehr große Aufgabe unter anderem aus zwei Gründen: Das Bauwesen hat mit sehr langen Innovationszyklen zu kämpfen und das vorhandene Wissen und die zu entwickelnde Technologie soll in Ostdeutschland gehalten und verankert werden. Aus diesem Grund muss C³ zur Systemischen Innovation werden, das bedeutet, es muss in allen relevanten Bereichen, von der Technologie über die Gesundheit bis hin zum Recycling und neuen Geschäftsmodellen innoviert werden. Dabei sind alle Akteure gefordert, ihr Know-how einzubringen, um ein starkes Innovationsnetzwerk zu bilden.

Kernfrage aus Sicht des wirtschaftlichen Erfolges der Unternehmen ist nun, wie kann C³ als Bauweise am Markt etabliert werden. Es gilt herauszufinden, welche Anwendungen ein hohes Marktpotenzial besitzen und welche Technologien der Schlüssel sind, mit denen die gesamte Kette gesteuert werden kann. Aus diesen beiden Betrachtungen können die wichtigsten Anwendungen herausgefiltert werden, die ein sehr großes Potenzial am Markt und eine hohe technische Wichtigkeit aufweisen.

Nun steht noch die Frage, wie diese Anwendungen in Ostdeutschland konkurrenzfähig verankert und Arbeitsplätze gesichert werden können. Hierzu muss sowohl die Kundenseite als auch die Herstellerseite nach Bedürfnis und Kosten näher betrachtet werden. Hier setzt die Wertschöpfungsanalyse an, um die Bedarfs- und Kostenparameter zu sammeln und daraus die notwendigen Maßnahmen zur Anpassung abzuleiten. Ziel ist es herauszufinden, welche Bedeutung jeder Wertschöpfungsschritt qualitativ und kostenseitig für den Erfolg der jeweiligen Anwendung hat. Dazu soll ein Modell für die Analyse der Wertschöpfungsschritte entwickelt werden, was es ermöglicht, diesen Analyseprozess zu reproduzieren – damit das Wertschöpfungsnetzwerk untersucht und die erfolgversprechenden Anwendungen so angepasst werden, dass sie konkurrenzfähig sind.

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